Clinical Pathways

Aus Familienwortschatz
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Definition

In der deutschsprachigen Literatur werden die Begriffe Clinical- und Critical Pathways gleichermaßen verwendet bei gleicher inhaltlicher Bedeutung. Auch die Definitionen weichen kaum voneinander ab.
Im folgenden die Definition nach Kellnhauser (2003):
Klinischer Behandlungspfad (Critical Pathways) oder kriterienorientierte Durchleitung heißt: Jeder Patient wird auf der Basis der ihm zugeordneten DRG durch die in dieser DRG zur Verfügung stehenden Aufenthaltstage (Verweildauer) durchgeleitet.
Kriterienorientiert durchgeleitet heißt: Es besteht ein standardisierter Behandlungsplan, der bestimmte durchzuführende Untersuchungen / Behandlungen (Kriterien) an den einzelnen Verweiltagen in jeder DRG für alle Fachdisziplinen festlegt. Demnach handelt es sich bei einem interdisziplinären Behandlungspfad, je nach Krankheitsbild, um die Beteiligung mehrerer Fachdisziplinen, z.B. Pflege, Medizin, Krankengymnastik, Logopädie, Sozialarbeit u. a.

Klinische Behandlungspfade können auch Patientenpfade genannt werden, wenn mehr der gesamte Prozess, in dem es nicht nur um Behandlung (Diagnose, Eingriffe, Therapie, Rehabilitation) geht betont werden soll. Ein eigenständiger Begriff für die Heimpflege ist nicht definiert.

Ziele

Die Steigerung der Patienten - und Angehörigenzufriedenheit:
Dieses Ziel soll zum Beispiel durch die optimierten, transparenten und klar definierten Behandlungsprozesse erreicht werden. Der Patient und seine Angehörigen sollen so stets über den Stand der Behandlung und die weitere Vorgehensweise, informiert sein. Das ist vor allem bei Wahleingriffen relevant, bei denen Patentinnen und Patienten schon zuhause durch einen übersichtlichen Plan informiert werden können, was an welchem Tag geschehen wird.
Die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit:
Dies kann zum Beispiel durch die transparente Aufgabenverteilung und die klare Festlegung von Verantwortlichkeiten im Rahmen des Versorgungspfades erreicht werden. Die gute Kenntnis der Mitarbeiter über den Behandlungsverlauf durch klar definierte Abläufe kann ein weiterer Faktor zum erreichen dieses Ziels sein.
Die Verringerung der Behandlungskosten:
Dieses Ziel soll primär durch die Optimierung des Behandlungsprozesses und einer damit einhergehenden Reduktion der Verweildauer erreicht werden. Hierzu sollen des Weiteren alle unnötigen Tests, Therapien und Doppeluntersuchungen vermieden werden, wobei trotzdem eine qualitativ anspruchsvolle Behandlung kostengünstig gewährleistet wird. Grundgedanke, um das Ziel der Qualitätssteigerung trotz Kostensenkung zu erreichen, ist die Ansicht des Qualitätsmanagements, dass sich durch das reine Senken von Kosten die Qualität verschlechtert, dass aber im umgekehrten Sinn durch die Erhöhung der Qualität die Kosten gesenkt werden.

Literatur

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  • Menne, Matthias (2003): Literaturarbeit:Clinical Pathways - Implementierung eines interdisziplinären Versorgungspfades in den deutschen Krankenhausalltag
  • Bollmann, M.; Beck, M. (2002): Steigt die Qualität, sinken die Kosten. Behandlungsmanagement als Therapie für Krankenhäuser. In: F&W, Hft. 2, S. 170-172
  • Dahlgaard, K. (2002): Neue Aufgaben für die Pflegemanagerin. Zur Kernkompetenz der Pflege kommt das Management des Behandlungsprozesses hinzu. In: F&W, Hft.2, S. 174-178
  • Dykes, P.C., Wheeler, K. (2000): Critical Pathways - Interdisziplinäre Versorgungspfade. DRG-Management-Instrumente; Huber
  • Greiling, M.; Hofstetter, J.: (2002) Patientenbehandlungspfade optimieren: Prozessmanagement im Krankenhaus; Baumann
  • Johnson, S. (Hrgs.) (2002): Interdisziplinäre Versorgungspfade. Pathway of Care. Huber
  • Kellnhauser, E. (2001): DRGs – Aufgaben und Chancen für die Pflege anhand von Standardpflegeplänen Teil 1. In: Die Schwester/Der Pfleger, Hft. 3, S. 210 – 218
  • Kellnhauser, E. (2001): DRGs – Aufgaben und Chancen für die Pflege anhand von Standardpflegeplänen Teil 2. In: Die Schwester/Der Pfleger, Hft. 4, S. 309 - 317
  • Kellnhauser, E. (2002): Pflegequalität im DRG-System. In: Die Schwester/Der Pfleger, Hft. 4, S. 318-321
  • Kellnhauser, E. (2003): Einführung eines interdisziplinären Versorgungspfades. In: Die Schwester/Der Pfleger, Hft. 4
  • Peters, J. (2001): Mit Clinical Pathways arbeiten. In: Pflege Aktuell, Hft. 11, S. 597
  • Rupp, St., Hoffmann, E., Grahe, M., Scholz, C., Stein, V. (2000): Die kundenorientierte Prozessoptimierung steigert Zufriedenheit und Engagement der Mitarbeiter. In: F&W, Hft. 3, S. 242 – 249
  • Söffge, W. (2002): Ablaufpfade führen zu Transparenz, Qualität und Effizienz. Mit den DRG werden standardisierte Behandlungspfade unverzichtbar. In: F&W, Hft. 2, S. 169-171
  • Tenckhoff, B., Perl, P. (2002): Clinical Pathways erfordern eine anwenderorientierte Umsetzung in Struktur und Inhalt. In: F&W, Hft. 6
  • Wuttke,R. (2002): Behandlungspfade führen Patienten, Personal und die Klinik zum Erfolg. In: F&W, Hft. 1, S. 60-64

Weblinks