Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.

Aus Familienwortschatz
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Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V., früher DV Pflegewissenschaft, sollte ein Ort des wissenschaftlichen Diskurses innerhalb der professionellen Pflege sein. Sie ist nicht auf eine einzelne Pflege-Disziplin festgelegt.

Information

Als der Deutscher Verein (DV) Pflegewissenschaft 1989 gegründet wurde, gab es in der damaligen Bundesrepublik Deutschland keinen pflegespezifischen Regelstudiengang, es existierte noch kein Pflegeforschungsinstitut, lediglich erste Forschungsprojekte hatten begonnen, teilweise gegen allerlei Widerstände und mit den einfachsten Mitteln - aber es war die erste Professorin für "Krankenpflege und Sozialwissenschaft" in der BRD berufen worden, Prof. Dr. Ruth Schröck.

Vor diesem Hintergrund gründete die "Ständige Konferenz der Weiterbildungsinstute für leitende und lehrende Pflegepersonen" einen Verband, um der sich entwickelnden Pflegewissenschaft einen kräftigen Stoß zu geben. Er sollte die Weiterentwicklung in jeder nur denkbaren Art und Weise unterstützen. Aus diesem Grunde nannte er sich: "Deutscher Verein zur Förderung von Pflegewissenschaft und -forschung" (DV Pflegewissenschaft).

Es war seit vielen Jahren das erste Mal, dass sich Vertreterinnen ganz unterschiedlicher Organisationen, von Berufsverbänden, Schwesternschaften, Gewerkschaften, kirchlichen und privaten Trägern mit einem gemeinsamen Ziel zusammengefunden hatten, nämlich die Pflegewissenschaft und Pflegeforschung dauerhaft zu fördern. Dieser verbandsübergreifende, plurale Charakter kennzeichnet noch heute den Verein.

In den darauffolgenden 10 Jahren entwickelte sich dann nahezu explosionsartig eine Wissenschaftsstruktur mit einer Vielzahl von Studiengängen, deren Kernfach die Pflegewissenschaft ist. Heute (2001) gibt es über 40 pflegeorientierte Studiengänge, wobei die Minderzahl an Universitäten angesiedelt ist und wiederum die Minderzahl primär die Entwicklung der Pflegewissenschaft zum Inhalt hat. Die Akademisierung der Bildung bringt allerdings noch nicht automatisch die Entwicklung einer Wissenschaft mit sich, zudem in den ersten Jahren die meisten Wissenschaftlerinnen in erster Linie mit dem Aufbau der Studiengänge befasst waren. Einige Anfänge eines "body of knowledge" der Pflegewissenschaft in Deutschland werden jetzt sichtbar, ein eigenständiger Diskurs beginnt.

Parallel zu der Akademisierung hat sich das Selbstverständnis des DV Pflegewissenschaft etwas verlagert. Die Notwendigkeit, eine fachwissenschaftliche Gesellschaft zu haben, in der die Wissenschaft diskutiert und damit weiter entwickelt werden kann, wurde zunehmend anerkannt. Gerade bei der Unterschiedlichkeit der Pflegebildungsstrukturen, den verschiedenen Lehr- und Forschungsschwerpunkten ist das Bedürfnis nach einem Austausch gestiegen. Dabei besteht keinesfalls die Vorstellung, die Vielfältigkeit zu reduzieren oder eine wie auch immer geartete Einheitlichkeit herzustellen, denn Wissenschaft entwickelt sich nur im Diskurs mit verschiedenen Ansätzen und vielfältigen methodischen Zugängen.

Der DV Pflegewissenschaft sollte der Ort des wissenschaftlichen Diskurses sein und hieß dementsprechend seit Juni 2000 nur noch: "Deutscher Verein für Pflegewissenschaft".

Seit November 2005 ist der neue Name: "Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.".


Seine Ziele laut Satzung

"Der Verein versteht sich als wissenschaftliche Gesellschaft. Zweck des Vereins ist, die Pflegewissenschaft und -forschung zu fördern, mit einfacher Mehrheit über die Einrichtung von Sektionen. Die Veranstaltungen der Sektionen stehen allen Mitgliedern offen." Die Sektionen organisieren sich also autonom und bearbeiten selbständig ihre Schwerpunkte. Jedes Mitglied ist zur Mitarbeit eingeladen.

Pflege & Gesellschaft

Die DG Pflegewissenschaft gibt eine Zeitschrift heraus: Pflege & Gesellschaft, in der neben Mitteilungen aus dem Verband auch der wissenschaftliche Diskurs geführt wird. Die Zeitschrift erscheint vier mal jährlich und ist für alle Mitglieder kostenlos. Nicht-Mitglieder können sie für 44,00 € beim Juventa Verlag unter www.juventa.de abonnieren.

Ein weiteres Produkt der DG Pflegewissenschaft sind Literaturlisten zu bestimmten Themenbereichen.

Mitgliedschaft

Ein Verband kann nur leben, wenn er aktive Mitglieder hat und Mittel, seine Ziele umzusetzen.

Daher gibt es zwei Formen der Mitgliedschaft:

aktive Mitgliedschaft

Zum einen besteht die Möglichkeit der individuellen, d.h. aktiven Mitgliedschaft einer einzelnen Person. Diese Mitgliedschaft, die nicht übertragbar ist, kann jede Person erwerben, die pflegewissenschaftlich arbeitet oder allgemein einem pflegerischen Beruf angehört und an der Weiterentwicklung der Pflegewissenschaft interessiert ist. Das gilt ebenso für alle Personen, die sich in einer Pflegeausbildung oder einem Pflegestudium befinden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt derzeit (2003) 95 €/Jahr. Für Auszubildende, Studentinnen oder TeilnehmerInnen einer Weiterbildung wird der Beitrag bei Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung auf 45 €/Jahr ermäßigt.

fördernde Mitgliedschaft

Eine andere Möglichkeit besteht in der fördernden Mitgliedschaft. Diese können juristische Personen wie Vereine, Gesellschaften, Verbände und auch Institutionen, aber auch Einzelpersonen beantragen. Verläßt die Kontaktperson einer juristischen Person die Einrichtung/Verein, dann endet die Vereinsmitgliedschaft nicht, wie dies bei der aktiven Mitgliedschaft geschieht, sondern verbleibt weiterhin bei der Institution. Auch hier beträgt der Mitgliedsbeitrag 95 €, wobei an dieser Stelle von einem Mindestbetrag ausgegangen wird, besteht doch hier die Möglichkeit, daß alle Mitarbeiter/Innen der Institution bzw. des Verbandes an den Angeboten der DGP partizipieren können.


Vorstandsmitglieder seit 2009:

siehe auch

Weblinks


Podcast verfügbar

Podcast verfügbar!
Zu diesem Thema können Sie sich die Podcast-Sendung "Sabine Bartholomeyczik (2006): "Über die DG-Pflegewissenschaft"" (mp3) anhören.