Herzglykoside

Aus Familienwortschatz
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Herzglykoside sind Arzneiwirkstoffe zur Therapie von Herzinsuffizienz direkt am Herzen. Sie können aber auch bei Tachykardie und Vorhofflimmern eingesetzt werden. Medizinisch eingesetzt werden Digitalisglykoside wie z.B. Digitoxin und Digoxin. Sie gehören zu den ältesten bekannten Arzneistoffen; früher wurden sie aus Giftpflanzen gewonnen (wie dem Roten Fingerhut), heute werden sie synthetisch hergestellt.

Wirkung

  • Verlangsamung der Schlagfrequenz des Herzens (negativ chronotrop)
  • Steigerung der Kontraktionskraft des Herzmuskels (positiv inotrop)
  • Erschwerung der Reizleitung und der elektrischen Erregung (negativ dromotrop)
  • Herabsetzung der Erregungsschwelle, Gefahr von Extrasystolen (positiv bathmotrop)

Nebenwirkungen

Aufgrund der geringen therapeutischen Breite Gefahr von:

  • Arrhythmie z.B. ventrikuläre Tachykardie
  • Bradykardie
  • AV-Block
  • Sehstörungen (Blau-Gelbsehen), Übelkeit, Benommenheit
  • evtl. akute Verwirrtheit, Halluzinationen
  • ...

Kontraindikationen

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind relativ häufig: - Diuretika (wie Furosemid) : vermehrte Kaliumausscheidung und dadurch erhöhter Kalium-Verlust - Chinidin : hemmt den Abbau von Herzglykosid, also nicht bei tachycarden Rhythmusstörungen anwenden (Antidot: Lidocain) - Calcium-Salze, Insulin oder Glucocorticoide : verstärkt hypokaliämische Wirkung

Intoxikation

  • Rhytmusstörungen: AV-Block, Kammerektopien, ventrikuläre Tachyarrhytmie
  • Gastrointestinal: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit
  • neurologisch: Müdigkeit, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, Aphasie (=Sprachunfähigkeit), Halluzinationen, Sehstörungen

Medikamente

  • Digimerck
  • Lanitop
  • Novodigal



Der Wirkstoff Digitoxin wird über die Leber ausgeschieden und nur in geringen Mengen über die Nieren. Der Wirkstoff Digoxin wird hingegen nur über die Nieren ausgeschieden und wird daher seltener bzw gar nicht bei Patienten mit Nierenschäden oder Niereninsuffizienz verabreicht.

Kinderkrankenpflege

  • die Verabreichung von Digitalispräparaten an Kinder darf, um eine genaue Dosierung zu gewährleisten, nur mit einem Metalllöffel erfolgen.

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