Erich Fromm

Aus Familienwortschatz
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Erich Fromm (* 23. März 1900 in Frankfurt am Main; † 18. März 1980 in Muralto) war ein deutscher Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe.

Überblick

Erich Fromm promovierte 1922 in Soziologie bei Alfred Weber an der Universität Heidelberg. 1926 heiratete er die Psychoanalytikerin Frieda Reichmann. In dieser Zeit gaben er und seine Frau auch ihre orthodox-jüdische Lebensweise auf und er begann eine Ausbildung zum Psychoanalytiker. 1929 begann Erich Fromm seine Laufbahn als klinischer Psychologe der Freudianischen Schule in Berlin.

1930 wurde er von Max Horkheimer (1895-1973) im Frankfurter Institut für Sozialforschung als Leiter der Sozialpsychologischen Abteilung angestellt. 1931 trennte er sich von Frieda Reichmann mit der er jedoch lebenslang freundschaftlich verbunden blieb. (Scheidung erst 1942).

Am 25. Mai 1934 emigrierte er zusammen mit dem Institut für Sozialforschung in die Vereinigten Staaten; am 31. Mai kam er in New York an. Ende 1939 kam es nach verschiedenen Konflikten zu einer Trennung vom Institut für Sozialforschung, nachdem er über viele Jahre Horkheimers wichtigster Mitarbeiter gewesen war. Er wurde am 25. Mai 1940 US-amerikanischer Staatsbürger. 1944 heiratete er die deutsch-jüdische Emigrantin Henny Gurland († 1952).

Im Jahr 1950 übersiedelte er nach Mexiko-Stadt. Nach dem überraschenden Tod seiner Frau Henny 1952 heiratete er 1953 die Amerikanerin Annis Freeman. Ab 1957 beteiligte er sich an der amerikanischen Friedensbewegung. Er selbst hat immer einen humanistischen, demokratischen Sozialismus vertreten. 1965 wurde Fromm emeritiert; 1974 nahm er seinen Wohnsitz in Muralto (Tessin).

Seine Beiträge u.a. zur konstruktiven Weiterentwicklung der Psychoanalyse, zur Religionspsychologie und zur Gesellschaftskritik des 20. Jahrhunderts machen ihn zu einem zwar häufig unterschätzten, aber sehr einflussreichen Denker des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Bücher wurden seinerzeit zu Bestsellern, seine Gedanken wurden außerhalb der Fachkreise breit diskutiert.

Jeweils 1968 und 1977 erleidet er einen Herzinfarkt. 18. März 1980: Erich Fromm stirbt in Locarno (Schweiz). Fünf Tage nach seinem Tod erscheint die Gesamtausgabe seiner Werke. Im Jahr 1981 bekam er posthum die Frankfurter Goethe-Plakette verliehen.

Werke

  • Das jüdische Gesetz. Ein Beitrag zur Soziologie des Diaspora-Judentums, Promotion 1922
  • Die Furcht vor der Freiheit, 1941
  • Psychoanalyse & Ethik, 1946
  • Psychoanalyse & Religion 1949
  • Wege aus einer kranken Gesellschaft, 1955
  • Die Kunst des Liebens, 1956
  • Ihr werdet sein wie Gott, 1966
  • Zen-Buddhismus und Psychoanalyse (mit Daisetz Teitaro Suzuki, Richard de Martino), 1971, ISBN 3-518-36537-1
  • Anatomie der menschlichen Destruktivität, 1976, ISBN 3499170523
  • Haben oder Sein, 1976, ISBN 3423361034


Ausgabe

  • Rainer Funk (Hg.): Gesamtausgabe, 12 Bände, 1999

Literatur

  • Rainer Funk: Erich Fromm. 8. Auflage. Rowohlt-Verlag, Reinbek 2001. ISBN 3-499-50322-0
  • Erich Fromm Lesebuch, hrsg. u. eingel. von Rainer Funk, Stuttgart 1985. ISBN 3-421-06259-5
  • Rainer Funk, Helmut Johach u. Gerd Meyer (Hgg.): Erich Fromm heute. Zur Aktualität seines Denkens. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2000. ISBN 3-423-36166-2
  • Helmut Wehr: Fromm zur Einführung. Junius-Verlag, Hamburg 1990. ISBN 3-88506-852-4
  • Erich Fromm als Vordenker, hrsg. von Marko Ferst, Edition Zeitsprung, Berlin 2002, ISBN 3-8311-3199-6

Weblinks


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