Gallenblasenkarzinom
Das Gallenblasenkarzinom (Syn.: Gallenblasen-Ca, Gallenblasenkrebs; ICD-10: C23 - Bösartige Neubildung der Gallenblase) ist ein maligner aber seltener Tumor, der meist aus dem dortigen Drüsengewebe entsteht (Adenokarzinom), seltener aus dem Plattenepithel (Plattenepithelkarzinom).
Epidemiologie
- Frauen erkranken häufiger (w > m = 3 : 1)
- In etwa 75% der Fälle liegt gleichzeitig eine Cholezystolithiasis (Gallenblasensteine) vor.
Ätiologie
- Aufgrund der häufig bestehenden Cholezystolithiasis lässt sich ein Zusammenhang vermuten.
- Die sogenannte Porzellangallenblase gilt als Präkanzerose.
Klinik
- Courvoisier-Zeichen (schmerzlose Vergrößerung der Gallenblase)
- Evtl. Oberbauchschmerzen
- Evtl. Übelkeit und Erbrechen
- Evtl. B-Symptomatik (Fieber > 38 °C, Nachtschweiß, Gewichtsverlust)
Diagnostik
Labor
- Erhöhte Cholestaseparameter (AP, γ-GT, direktes Bilirubin)
Bildgebende Verfahren
- Sonographie
- CT - Ausdehnung? Infiltration?
- MRT - Ausdehnung? Infiltration?
Endoskopie
- ERC - Beteiligung der Gallengänge?
Therapie
Das Gallenblasenkarzinom wird oft erst in fortgeschrittenen Stadien erkannt, da es sich vorher meist nicht oder nur sehr unspezifisch klinisch manifestiert. Daher besteht bei Diagnosestellung häufig schon eine Infiltration angrenzender Organe mit infauster Prognose. Therapeutische Versuche Cholezystektomie und Teilhepatektomie (sind beide Lappen befallen ist eine operative Therapie nicht möglich), Strahlentherapie und Zytostatika sind meist wenig erfolgreich und tragen zu keiner wesentlichen Verbesserung der infausten Prognose bei. Im Vordergrund stehen dann palliative Eingriffe wie interne oder externe Ableitung der Galle.