Lokalanästhetika

Aus Familienwortschatz
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Lokalanästhetika sind Medikamente zur Schmerzausschaltung an bestimmten Körperstellen oder -regionen (örtliche Betäubung).

Sie werden zur gezielten Schmerzausschaltung bei kleineren bis mittleren Eingriffen, wie Wundversorgungen, Incisionen oder Exstirpationen, vor dem Legen eines Blasen-Katheters und vor Einläufen bei Hämorrhoiden, aber auch z.B. bei Carotisstenosen gegeben bzw. aufgetragen.

Innerlich angewendet werden die Lokalanästhetika zur Infiltration oder zur Leitungsanästhesie. Bei der Infiltration werden sie in das Umgebungsgewebe gespritzt, um die Reizleitung zu unterbinden. Bei der Leitungsanästhesie wird um den versorgenden Nerv infiltriert, um dessen Tätigkeit für eine gewisse Zeit zu unterbrechen (häufige Anwendung z.B. in der Zahnmedizin). Die Mittel haben im Vergleich zu Narkotika keine oder nur geringe Nebenwirkungen, können sich aber durch systemische Interaktion auf die Verkehrssicherheit auswirken.

Zur Wirkverlängerung und Blutstillung werden Lokalanästhetika mit und ohne Vasokonstriktoren (Adrenalin) im Handel angeboten.

Lokalanästhetika haben den Vorteil, dass sie zielgenau nur eine bestimmte Körperregion für eine gewisse Zeit "lahm" legen. Der Patient muss nicht voll narkotisiert werden und kann nach der Behandlung gleich wieder aufstehen.

Medikamente (Beispiele)

  • Bupivacain - Handelsnamen z.B. Bucain ®, Carbostesin ®, Dolanaest ®
  • Lidocain - Handelsnamen z.B. Licain ®, Lidoject sine ®, Xylocain ®; enthalten in Instillagel ® zur äusserlichen Anwendung; zusammen mit Prilocain enthalten in Emla-Paste ® zur kutanen Anwendung
  • Mepivacain - Handelsname z.B. Scandicain ®