MRSA

Aus Familienwortschatz
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MRSA ist die Abkürzung für Methicillinresistenter Staphylococcus aureus. Die Abkürzung wird aber heute auch benutzt für "Multiresistenter Staphylococcus aureus", wobei die multiresistenten Stämme der Kokken jedoch mit den anderen Multiresistenten Erregern zusammengefasst werden.

In selben Zusammenhang fällt auch oft der Begriff ORSA. Hier wird derselbe Keim beschrieben, jedoch nur mit seiner deutschen Resistenzbeschreibung. Das "M" in MRSA bezeichnet das in den USA zugelassene Antibiotikum Methicillin und das "O" in ORSA das in Europa zugelassene Oxacillin. ORSA bedeutet also Oxacillinresistenter Staphylococcus aureus.

Um als MRSA zu gelten, muss der S. aureus ein bestimmtes Resistenzmuster erfüllen, das heißt gegen Methicillin (Oxacillin) resistent sein (Leitresistenz). Weitere Resistenzen sind möglich, aber nicht zwingend (z. B. Vancomycin, Gentamicin, Chinolone der Gruppe IV, Teicoplanin, Quinopristin/Dalfopristin).

Der MRSA ist in der Krankenhaushygiene und -Therapie eine Herausforderung, da durch Isolierung und Therapieregime zur Sanierung erhebliche Unkosten entstehen. Diese werden den Kliniken seit Januar 2007 im OPS 8-987 vergütet.

Für Krankenhäuser bedeuten Patienten, die mit MRSA besiedelt oder infiziert sind, immer eine Herausforderung im Hygieneregime, da diese Patienten von den anderen Patienten isoliert untergebracht werden müssen! Dabei ist immer darauf zu achten, dass diese Patienten nicht auch noch sozial isoliert werden. Die Isolierung in den Kliniken ist notwendig, da durch (meist invasive) Therapie und Diagnostik die Schutzbarriere der Haut unterbrochen ist und die Patienten durch die Schwächung der Abwehr für Infektionen im Allgemeinen empfänglicher sind. Erleiden solche Patienten eine Infektion durch MRSA sind nur noch wenige Antibiotika wirksam.

In Heimen, Reha oder Kuranstalten ist dagegen nach der Richtlinie des Robert Koch-Institutes eine Isolierung von MRSA-kolonisierten Bewohnern nur dann erforderlich, wenn der Mitpatient, zu dem Kontakte möglich sind, offene Wunden, z.B. eine PEG, hat.

Literatur

  • Empfehlung zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI, Bundesgesundheitsblatt 1999, 42 (12) S. 954-958

Weblinks