Pupille

Aus Familienwortschatz
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Die Pupille ist die Sehöffnung des Auges, also der Teil, durch den das Licht in das Innere des Auges einfällt. Als Pupillenreflex oder auch Pupillenreaktion wird die sichtbare Änderung der Pupillengröße bei Lichteintritt bezeichnet, wobei es sich eigentlich um einen Reflex der Iris handelt.

Physiologie

Die Pupillengröße wird durch die Iris (Regenbogenhaut) des Auges wie durch eine Blende an die Lichtverhältnisse angepasst. Diese Adaption (Anpassung) unterliegt der unwillkürlichen (autonomen) Muskulatur. Die parasympathische Innervation des Musculus sphincter pupillae führt zu einer Verengung des Sehloches (Miosis), die Pupille kann aber nie komplett geschlossen werden. Die sympathische Innervation des Musculus dilator pupillae führt zur Weitstellung der Pupille (Mydriasis). Dieser Vorgang der Adaption wird auch Pupillenspiel oder auch Pupillenreflex genannt, obwohl es ein Reflex der Iris ist. Der Reflex verläuft im Normalfall in beiden Pupillen eines Augenpaares gleichzeitig, auch wenn der Lichteinfall nur in eines der beiden Augen gerichtet ist.

Die Größe und Reaktion der Pupillen kann Aufschluss über den Bewußtseinszustand eines Patienten geben. Nach Konsum harter Drogen ist z.B. eine deutlich lichtträge Pupillenreaktion typisch. Auch nach schweren Kopfverletzungen ist die Pupillenreaktion deutlich gestört, bei Verstorbenen und Patienten im Koma ist keine Pupillenreaktion feststellbar. Der Test der Pupillenreaktion gehört daher zur Standarddiagnostik bei Notfalleinsätzen. Er kann mit einer kleinen Taschenlampe erfolgen oder moderner mit einem speziellen Meßgerät, dem Pupillometer.

Quellen

  • H. Lippert, D. Herbold, W. Lippert-Burmester: Anatomie - Text und Atlas, 8. Auflage 2006, Urban & Fischer / Elsevier GmbH, München


siehe auch