Röteln
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Die Röteln sind eine ansteckende Viruskrankheit, die mit einem masernähnlichen Hautausschlag und Lymphknotenschwellungen einhergeht und Immunität hinerläßt.
Ursache
- Der Erreger ist das Röteln- oder Rubellavirus
- Die Ansteckung erfolgt meist im Frühjahr und Frühsommer, vor allem als Tröpfcheninfektion. Danach entwickelt sich eine akute zyklische Infektionskrankheit
- Nach dem ziemlich regelmäßigen Inkubationsstadium sind die Viren während des Generalisationsstadiums im Blut und Schleim der oberen Luftwege (Ansteckungsmöglichkeit). Das anschließende Organstadium zeigt einen Befall der Haut (Ausschlag) und des Retikulo-Endothelialen-Systems (R.E.S.) (Schwellung der Lymphknoten, Milz und charakteristische Blutbildveränderungen)
Klinik / Symptome
in der Inkubationszeit von 8 - 14 Tagen kommt es zunächst zum lokalisierten Infekt des Respirationstraktes. Danach:
- Wechselnd starke Temperaturerhöhung
- Masernähnlichem Hautausschlag (Exanthem)
- Lyphknotenschwellung am ganzen Körper
- Manchmal auch leichter Katarrh mit unscharf begrenztem (diffusen) Schleimhazausschlag (Enanthem) am weichen Gaumen
- Den Hautausschlag kann man zuerst im Gesicht unt hinter den Ohren sehen. Er breitet sich schnell über den ganzen Körper aus: seine Einzelblüten (Effloreszenzen) sind kleine blaßrote Flecken, die weniger als bei Masern zusammenfließen.
- Die Lymphknotenschwellungen tastet man als leicht druckempfindliche, erbsen- bis haselnußgroße Knoten, besonders im Nacken und hintenseitlich-vorn am Hals
- Nach 2 bis 4 Tagen schwinden das Krankheitsgefühl, die Temperaturerhöhung und der Hautausschlag, nach 1 bsi 2 Wochen auch dei Lymphknotenschwellungen
- Es ist eine dauerhafte Immunität entstanden
Diagnose
- Charakteristisches "buntes" Blutbild mit Vermehrung der Plasmazellen und Lymphozyten
- Nachweis des Virus gelingt im Rachensekret, Stuhl und Blut der Antikörper mittels der Hämagglutinations-Hemmungs-oder Komplementbindungsreaktion (KBR)
Komplikation
- Entzündungen (selten):
- der Mandeln (Angina)
- des Mittelohres (Otitis media)
- der Bronchien und Lungen (Bronchopneumonie)
- des Gehirns und Rückenmarkes (Enzephalomyelitis)
- Erkrankungen der Leibesfrucht mit bleibenden Schäden kann entstehen, wenn eine Mutter innerhalb der ersten 3 Schwangerschaftsmonate erkrankt. Diese Embryopathie äußert sich in Hauptsymptomen:
- Linsentrübung (Katarakt)
- Taubheit
- Angeborene Herzfehler
- weitere Mißbildungen kommen oft hinzu
Therapie
Nur symptomatische Behandlung:
- Bei Fieber -> Bettruhe
- Gegenstarke Lymphknotenschwellungen gibt man UV-Bestrahlung
Prophylaxe
Ansteckungsmöglichkeit besteht 7 Tage vor und bis zu 7 Tage nach Ausbruch des Hautausschlages
- Absonderung während des Ausschlages ist ratsam
- Ansteckungsverdächtige Schwangere erhalten umgehend Gammaglobulineinspritzungen
- Allgemein wird empfohlen, alle Mädchen bis zur Schulentlassung nach vorheriger Antikörperbestimmung mit abgeschwächten Rötelviren zu impfen
Meldepflicht
Meldepflicht besteht bei Erkrankungen in einer größeren Gemeinschaft und bei Röteln-Embryopathie.