Rektale Darmspülung

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die rektale Darmspülung dient zur Anregung der Peristaltik oder zur Vorbereitung auf diagnostische Maßnahmen. Die rektale Darmspülung unterscheidet sich vom Hebe-Senk-Einlauf nur dadurch, dass die Spülflüssigkeit nachden sie wieder zurück gelaufen ist, durch eine frische Spülflüssigkeit ersetzt wird. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Flüssigkeit nahezu klar zurück kommt. Das Darmrohr verbleibt solange im Darm, bis die Spülung beendet ist. Für jeden Spülung werden etwa 3-5 Deziliter Spülflüssigkeit verwendet. Zwischen Irrigator oder Beutel und Darmrohr befindet sich ein Y-Zwischenstück mit zwei Schlauchklemmen. Da die rektale Darmspülung etwas kreislaufbelastend ist, sollte der Patient gut beobachtet werden.

Einmal-Set zur rektalen Darmspülung


Indikation:

  • Vorbereitung auf diagnostische Untersuchungen und Behandlungen
  • Kolorektale Operationen
  • Anregung der Peristaltik
  • Darmlähmung
  • evt. bei immobilen und stuhlinkontinenten Patienten


Lagerung:

  • Linksseitenlagerung
  • Knie leicht angezogen
  • Bett auf Arbeitshöhe

Material:

  • Handschuhe
  • Kittel
  • Unterlage
  • Vaseline
  • Zellstoff
  • Abwurf
  • 2 Klemmen
  • Darmrohr ggf. (Ballondarmrohr)
  • Irrigator mit 2 Liter und Y-Schlauchstück bzw. spezielles Set (z.B. Rectobag®)
  • etwa 300 - 500 ml Spülflüssigkeit pro Spülung


Durchführung:

  • nach dem Einführen des Darmrohrs wird der Irrigator oder Spülbeutel hochgehoben
  • nach einlaufen der Spülflüssigkeit die Schlauchklemme vom Irrigator oder Spülbeutel schließen und die Schlauchklemme zum Ablauf öffen bis keine Spülflüssigkeit mehr aus dem Darm kommt
  • bei jedem Durchgang frische Spülflüssigkeit nehmen bis sie nahezu klar zurück kommt.
  • Nie länger als 45min.


Nachbereitung:

  • Patienten immer Inkontinenzmaterialen bereitlegen!!!!
  • Entsorgen der Materialien
  • bei Verwendung eines Irrigators anschließend korrekte Desinfektion

Tipps & Tricks

  • Zur Spülung ein großlumiges Darmrohr von mindestens Charrière 32 und einen großlumigen Spülschlauch verwenden, damit das System nicht durch Stuhlreste verstopt wird.
  • Bei stuhlinkontinenten Patienten ein Ballondarmrohr verwenden, damit die Spülflüssigkeit besser gehalten werden kann und das Darmrohr nicht aus dem Darm gleitet.
  • Bei starker Verstopfung (harter Stuhl) das Darmrohr zunächst nur etwa 5 cm einführen und erst weiter einführen, wenn die Flüssigkeit einläuft, damit die Augen des Darmrohres nicht durch Stuhl verstopft werden.
  • Meldet der Patient schon während des Einlaufes, dass er die Spülflüssigkeit nicht mehr halten kann, den Einlauf kurz unterbrechen, den Patienten ein paar mal tief durchatmen lassen und die Spülflüssigkeit weiter einlaufen lassen. Meistens verschwindet das Dranggefühl und der Einlauf kann zuende geführt werden.

Siehe auch:


Weblinks