Totale Institution

Aus Familienwortschatz
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Der Begriff "Totale Institution" stammt aus der Soziologie. Dort hat der amerikanische Soziologe E. Goffman beschrieben: Das Leben von Menschen in dieser Institution (z. B. einer Kaserne) wird so umfassend geregelt, wie es nach dem Organisationszweck nötig erscheint: es gibt für den einzelnen Menschen Kontrollverluste in vielerlei Beziehungen, z. B. über den Tagesablauf und Aufenthaltsort,

  • kasernenähnliche Organisationsformen,
  • fehlende Freizügigkeit.
  • Die körperliche Unversehrtheit wird eingeschränkt durch Krankheit, Betreuung, Hierarchie, unverstandene Technik, invasive Diagnostik;
  • Ökonomische Zwänge.

Ursprünglich ist es also kein spezielles Wort über Pflege oder Krankenhaus. Aber auch eine helfende Institution kann widersprüchliche Situationen schaffen. Jedes Krankenhaus und vielleicht auch manches Altenheim hat aus Klienten-/Patienten-Sicht einzelne Züge einer "totalen Institution".

Siehe auch

Literatur

  • Martin Heinzelmann: Das Altenheim - immer noch eine "totale Institution"? Eine Untersuchung des Binnenlebens zweier Altenheime. Cuvillier Verlag, 2004. 280 Seiten. (auch z. T. online)
  • Martin Huber, Siglinde A. Siegel, u a: Autonomie im Alter. Leben und Altwerden im Pflegeheim - Wie Pflegende die Autonomie von alten und pflegebedürftigen Menschen fördern. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover, 2005. 176 Seiten. ISBN 3-87706-688-7 . - zum Projekt Autonomie im Alter- Kurzvorstellung des Buches