Wissenschaftstheorie

Aus Familienwortschatz
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Die Wissenschaftstheorie (engl.: philosophy of science) ist ein Bereich der Philosophie, der sich mit der Wissenschaft beschäftigt, insbsondere mit Definitionen von Wissenschaftlichkeit bzw. Formen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung und -sicherung und den Möglichkeiten, die Definitionen oder Formen zu rechtfertigen, sowie mit der Frage nach der sozialen Funktion von Wissenschaft beschäftigt.


Geschichte der Wissenschaftstheorie

Die erste Wissenschaftstheorie liefert Aristoteles mit seiner Schrift Analytica Posteriora. Er unterteilte die Wissenschaft in drei Bereiche:

  1. Die theoretische Wissenschaft betrachtet das, was unabhängig vom Menschen ist und keinen äußeren Zweck außer der Erkenntnis selbst besitzt. In sie fällt vor allem die Physik und die Metaphysik.
  2. Die praktische Wissenschaft thematisiert das, was im Bereich der menschlichen Handlungen liegt, was aber nichts außer der Handlung selbst hervorbringt. Hierein fällt vor allem Aristoteles' Ethik und die Politik.
  3. Die poietische Wissenschaft untersucht das, was im Bereich der menschlichen Tätigkeiten liegt und hierbei ein Objekt hervorbringt.


Beispiel Galileo Galilei

Galilei hat erstmals der empirischen Forschung "den Weg bereitet":

  1. wissenschaftliche Revolution: weg vom ptolemäischen Modell (Erde ist Mittelpunkt der Welt)
  2. methodischer Streit: inwieweit ist empirische Forschung als Methode akzeptabel (im Gegensatz zur Disputation)
  3. Wahrheit: "empirische Wahrheit ist schnell schal-gewordene Wahrheit (Hegel)" (vgl. "es regnet - jetzt nicht mehr").
  4. Geltung: auf Zeit ? "Wahrheit ist ein Kind der Zeit"



Unterschiede

  • die Wahrheit ist immer eine empirisch zu ermittelnde Wahrheit (sie liegt objektiv in den Dingen (der Natur))
    • die Art und Weise, wie man sich als Forscher dem Gegenstand gegenüber verhält, ist irrelevant (Naturwissenschaft, Vertreter: Karl Popper)
  • die Wahrheit ist abhängig von sozialen Prozessen (Interaktion, Kommunikation)
    • die Art und Weise wie der Forscher sich verhält wirkt sich unmittelbar auf die zu ermittelnde Wahrheit aus.
    • Das "Objekt", von dem man sich Wahrheit erhofft, ist ein Mensch ("Subjekt"), welcher in eine (soziale) Situation eingebettet ist. (In der Pflegewissenschaft sind die zu untersuchenden Personen meist Betroffene, Angehörige, Pflegekräfte)


Grundannahme

Empirisch ermittelte Wahrheit ist keine ethisch-freie Wahrheit.

  • der Forscher beeinflusst das Forschungsfeld (Verzerrung)
  • die ermittelte Wahrheit ist davon abhängig, wie man sich dem Menschen gegenüber verhält (siehe auch Forschungsethik)


Reflexion des Wissens

Wissenschaftstheorie ist die Reflexion auf Wissen und seine Geltungsbedingungen in der Praxis. Man unterscheidet:

  1. Reflexion über wissenschaftliches Wissen
    • (Gallileo... Physik...)
    • formale Logik (1+1=2)
  2. Reflexion über praktisches Wissen = eher Können als Wissen (Wissen des Experten, Wissen welches man nicht nachlesen kann)
    • praktische Logik des Alltagsdenken = eigene Logik, welche nicht den Gesetzen der formalen Logik folgt (z.B.: "eigentlich würd ich lieber wieder nach Hause, aber ich muss ja hier im Pflegeheim bleiben."
    • (vgl. Benner "Stufen zur Pflegekompetenz", Kapitel "Die Entdeckung des klinischen Praxiswissens")



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siehe auch

Aristoteles - Forschungsethik - Forschungsmethodik


Literatur

  • Patricia Benner (1984) "Stufen zur Pflegekompetenz", Kapitel "Die Entdeckung des klinischen Praxiswissens"

Weblinks