Forschungsethik
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Die Forschungsethik befasst sich mit der Realisierung von Geltung der allgemeinen Werte (Menschenrechte, Menschenwürde) im Zusammenhang mit Forschung
Forschungsethische Prinzipien
- Der Forscher muss begründen können, warum Forschung zu seinem Thema notwendig ist.
- (Auf der Höhe des Problems)
- Ethik der Forschergemeinschaft: Ergebnisse anderer beachten
- keine "Datengräber" produzieren (keine Daten erheben, die man gar nicht auswertet)
- Der Forscher muss erklären können, was das Ziel seiner Forschung ist, und unter welchen Umständen der Proband aufgefordert ist mitzuwirken. (siehe inform consent)
- (Zustimmung von und Information über Forschung an Proband): Ziel und Umstände
- wo und wann findet Interview statt
- so formuliert, dass der Proband es verstehen kann (nicht: "Wir machen Interviews in verschiedenen Settings" sondern "Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten")
- (Zustimmung von und Information über Forschung an Proband): Ziel und Umstände
- Der Forscher muss das methodische Vorgehen explizieren können
- (denn Forschungsmethoden sind nicht ethikneutral)
- Forschungen, die Menschen quälen, führen zu Wahrheiten, die man nicht benutzen darf.
- Der Forscher muss einschätzen können, ob seine Forschungtätigkeit ethisch relevante positive oder negative Folgen für den Probanden hat.
- Traumatisierung = schlimme Ereignisse aus der Vergangenheit werden durch Verhalten anderer schmerzhaft aufgerufen
- Probanden sind Menschen die sich bereiterklärt haben, an einer Forschung teilzunehmen.
- Das Fragebegehren löst mehr aus, als uns eigentlich interessiert.
- Sie Fragen den Probanden, aber es antwortet der Mensch . Man kann also mit Fragen Dinge "auslösen", die man gar nicht bedacht hat (= ethisches Verhältnis)
- ethische Prognose
- der Forscher muss vor der Durchführung seines Vorhabens die durch die Realisierung möglicherweise auftretenden Verletzungen und Schäden abschätzen können
- Dies macht die ethische Kompetenz des Forschers aus
- (Ob diese Ereignisse wirklich eintreten, ist völlig irrelevant)
- Gefahr: ethische Stigmatisierung = Verallgemeinerung von ethischen Problemen auf die gesamte Gruppe (zB: "Schwangere Frauen sind emotional aufgewühlt -> und daher kann man sie gar nicht Befragen").
- ethische Prävention
- Der Forscher muss aufgrund der von ihm nach Einschätzung aus Punkt 5 gefundenen möglichen Risiken eine ethische Prävantion vornehmen
- welche Schutzmaßnahmen sollen ergriffen werden ?
- über Krisenintervention nachdenken und vorbereiten
- Forscher nimmt Kriseninterventionen möglichst nicht selber vor
- Der Forscher darf keine falschen Aussagen über den Nutzen seiner Forschung abgeben
- der Forscher darf nicht lügen
- (Täuschung des Probanden)
- vor unklaren Aussagen hüten: "ich will den Menschen helfen", denn der Nutzen der Forschung kann (darf) darin bestehen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse gesammelt werden (Selbstzweck)
- Der Forscher muss die geltenden Datenschutzubestimmungen beachten
- als Daten gelten zB: Fragebögen, Verlaufskurven, Tonbände, Meinungen...
- Personenbezogene Daten müssen anonymisiert werden
- Datenschutz umfasst: wissenschaftliche Publikation der Ergebnisse
- sicher Aufbewahrung: Daten müssen so aufbewahrt werden, dass keine unbefugten Personen Zugang haben. (verschlossenes: Auto, Büro, Schreibtisch, Wohnung,)
siehe auch
Literatur
- Schnell M. W., Heinritz C. (2006): "Forschungsethik. Ein Grundlagen- und Arbeitsbuch für die Gesundheits- und Pflegewissenschaft", Verlag Hans Huber, ISBN 3456842880
- Reinhard Lay: "Ethik in der Pflege. Ein Lehrbuch für die Aus-, Fort- und Weiterbildung." Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2004. ISBN 3899931157, Rezensionen finden sich hier