Agitiertheit

Aus Familienwortschatz
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Agitiertheit (vom lateinischen Wort agere = handeln, treiben, führen, forttreiben, etwas tun) ist in der Medizin eine Bezeichnung für ein neuropsychatrisches Symptom, das sich in motorischer Unruhe und dem Gefühl des Getrieben- oder Gehetztseins äußert[1]. Auch zielloses Umherwandern, Nesteln, Räumen, Umhergreifen, ständiges Sichausziehen und Zittern sind Erscheinungsformen der Agitiertheit. Ein ähnlicher Begriff ist Agitation, der aber eher im Sinne von politischer Werbung oder Hetze verwendet wird[2].

Ausmaß und Art ist je nach zu Grunde liegendem Prozess verschieden. Gleichzeitig kann es auch zu veränderten Emotionen und Zwangsgedanken bei der Person kommen.

Diese Unruhe kann auf ein Delir oder eine Katatonie hinweisen, aber auch ein Zeichen des bevorstehenden Todes sein (in diesem Zusammenhang wird immer noch auch der Begriff Agonie verwendet, obwohl er nicht mehr zeitgemäß ist). Bei Menschen, die sich nicht adäquat ausdrücken können (beispielsweise aufgrund einer dementiellen Erkrankung), kann agitiertes Verhalten ein Hinweis auf Schmerzen sein.

Bei vielen seelischen Krankheiten kommt es zu Agitiertheit, unter anderen bei Angstpsychosen und depressiven Zuständen (agitierte Depression), vor allem kurz nach Beginn oder nach dem plötzlichem Aussetzen einer entsprechenden medikamentösen Therapie. Sie kann eine bestehende Selbsttötungsgefahr massiv verstärken.

Umgang mit agitierten Personen

siehe Vorgehen bei Unruhe

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pschyrembel® Psychatrie, Klinische Psychologie, Psychotherapie, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin 2009
  2. Der kleine Duden - Fremdwörter, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2004

Weblinks


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