Gehirnwäsche
Die Gehirnwäsche (lat. Mentizid, engl. Brainwashing) ist die Umstrukturierung der Persönlichkeit eines Menschen mittels psychischer und/oder physischer Gewalt.
Methoden: Psychopharmakagabe, Drogen, Schlafentzug, Isolationshaft, Folter, Hunger, Reizüberflutung, Reizentzug etc.
Gehirnwäsche wird in Diktaturen eingesetzt, um die betreffende Person politisch neu auszurichten oder zum Geheimnisverrat anzuregen. Auch in einigen Sekten ist diese Methode verbreitet.
Das Opfer entwickelt zuerst häufig die Strategie, mit möglichst wenig emotionaler Beteiligung den Wünschen der Folterer nachzukommen und die Kooperation nur vorzutäuschen. Scheitert diese Strategie und nimmt der Druck beständig zu, so ist die Person irgendwann bereit, unreflektiert fremde Gedanken anzunehmen und zu integrieren (Zusammenbruch). Hierbei wird der Selbsterhaltungstrieb ausgenutzt. Eine spätere Therapie beinhaltet neben Psychotherapie und weiterer Traumabewältigung ggf. eine systematische Deprogrammierung. Ein Problem ist hierbei, dass sich Opfer einer Gehirnwäsche, u.a. wegen der traumatischen Erfahrung und damit einhergehender Verdrängung manchmal nur wenig an eine erfolgte Programmierung erinnern können, bis hin zum Gedächtnisverlust (Amnesie).
Die umgangssprachliche Verwendung des Begriffes Gehirnwäsche, z.B. für Werbung, steht eher für Suggestion als sanfteres Mittel der Beeinflussung und Manipulation.
Jeder Versuch von Gehirnwäsche ist menschenunwürdig oder gegen die Persönlichkeitsrechte eines Menschen gerichtet und deshalb strikt abzulehnen. So etwas ist mit Folter zu vergleichen. Es ist allerdings auch problematisch jeder Verhörmethode bei justiziellen Untersuchungen, die den normalen Schlaf-Wach-Rhythmus und Pausen respektieren als Gehirnwäsche zu bezeichnen.
Der Begriff als psychologisches Konzept zur Wesensveränderung Dritter ist wissenschaftlich umstritten, bzw. es fehlen klare Beschreibungen.