Insulintherapie

Aus Familienwortschatz
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Bei der Insulintherapie wird unter anderem zwischen der konventionellen Insulintherapie (CT), der intensivierten Insulintherapie (ICT) und der Pumpentherapie (CSII) unterschieden. Es ist wichtig, die Insulintherapie möglichst mit der eigenständigen Kontrolle des Blutzuckers zu begleiten, um eine drohende Hypo- oder Hyperglykämie sowie eine notwendig gewordene Therapieanpassung frühzeitig zu erkennen.

Datei:Insulinspritze mit Kappe.JPG
Einweg-Insulinspritze mit integrierter Kanüle

Konventionelle Insulintherapie (CT)

Bei Anwendung der CT wird i.d.R. zweimal täglich ein Mischinsulin gespritzt. Bei dieser Therapieform muss zu festgelegten Zeiten eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten aufgenommen werden, da sonst eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) droht. Wichtig ist die Spätmahlzeit, da die maximale Wirkung des zum Abendessen gegebenen Mischinsulins ca. 6 Stunden später auftritt, also gegen Mitternacht! Eine Spätmahlzeit gegen 22 Uhr sollte aus 2 BE langsam resorbierbaren Kohlenhydraten bestehen, z.B. 2 Riegel Schokolade, 1 Hand voll Kartoffelchips, 1 Scheibe Brot mit fetthaltigem Belag (verzögert - wie das Fett in der Schokolade - die Verstoffwechselung der Kohlenhydrate), 2 Scheiben Knäckebrot mit Butter/Magarine, 1 Yoghurt von ca. 200 ml.

Intensivierte Insulintherapie (ICT)

Mit der intensivierten Insulintherapie ICT, wird versucht, durch ein Normal- und ein Verzögerungsinsulin die Sekretion der Bauchspeicheldrüse nach zu empfinden, wobei das Verzögerungsinsulin den Basisbedarf abdeckt, während das Normalinsulin - im Gegensatz zur CT - in Abhängigkeit zu der aufgenommenen Menge der Kohlenhydrate, also bedarfsorientiert, dosiert wird. Auch hier ist meist eine Spätmahlzeit notwendig, wobei das spätabendliche Basalinsulin sein Wirkungsmaximum gegen 2 Uhr in der Nacht hat.

Pumpentherapie (CSII)

Mit einer kontinuierlichen Abgabe schnell wirksamer Insuline durch die Pumpe wird das Insulin auch hier unter die OberHaut, also subcutan gegeben. Wie bei der ICT ist es notwendig, den Blutzucker 6 - 8x am Tag zu messen. Die Anwendung der ICT und der Insulinpumpe setzt die Kenntnis über die notwendigen Schritte zur Bekämpfung des Über- und Unterzuckers, die Entstehung und Behandlung einer Ketoazidose und der Anpassung des BE/IE-Faktors voraus. Solche Kenntnisse werden dem Anwender während einer ambulanten oder stationären Schulung vermittelt. Die Notwendigkeit einer Spätmahlzeit entfällt hier, da für jede(!) Mahlzeit ein abgestimmter Insulinbolus aktuell programmiert wird.

Auf Intensivstationen ist die intravenöse Insulintherapie über eine Spritzenpumpe die gängige Methode (kontinuierliche intravenöseInsulintherapie). Bei diesem Verfahren wird nur Normalinsulin eingesetzt. Diese Form der Insulintherapie ist das "Mittel der Wahl" bei bewußtlosen, analgosedierten und komatösen Patienten. Notwenig ist hier eine 2-stündige Blutzuckerkontrolle und ein Schema, wie die Pumpe jeweils einzustellen ist.

siehe auch



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