Katheterurin

Aus Familienwortschatz
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An einem Dauerkatheter gibt es an der Urinableitungsstelle eine Latexmembran, an der es mittels Spritze und Kanüle möglich ist sterilen Urin für Untersuchungszwecke abzunehmen.

Beim Abklemmen darf der Katheter nur maximal 10 Minuten abgeklemmt sein.

Materialien

Benötigt werden für die Gewinnung von Katheterurin (auch K-Urin) folgende Utensilien:

  • Abwurfbehälter für die Kanüle
  • unsterile Handschuhe
  • Unterlage zum Schutz des Bettes, bzw. der Umgebung
  • Sprühdesinfektionsmittel
  • Händedesinfektionsmittel
  • Spritze und Kanüle
  • (Schlauchklemme) -> fragliches Hilfsmittel (s.u.)
  • Einrichtungsübliches Urinröhrchen

Vorbereitung

Zuallererst wird überprüft, ob man den richtigen Patienten vor sich hat!


Der/die PatientIn wird natürlich vor der Durchführung der Maßnahme über die folgenden Handlungen und den Grund dafür informiert. Er legt sich entspannt auf den Rücken und kann sich ansonsten frei beschäftigen, nur sollte er darauf hingewiesen werden sich für den kurzen Zeitraum der Entnahme nicht zu bewegen.

Die Materialien werden so angeordnet, dass man die Entnahme des Urins ohne Verzögerungen durchführen kann. Dazu gehört auch das Bereitstellen eines Mülleimers, bzw. einer Mülltüte.

Durchführung

Als Erstes wird der Urinbeutel entleert, um die Möglichkeit des Aufsteigens von Keimen zu verringern. Dann verlegt man einen Teil des Ablaufschlauches (distal, jenseits der Membrane) so, dass er sich einige wenige Zentimeter über Bauchdeckenniveau befindet. Dies hat den Vorteil, dass wenn man vergisst den Schlauch wieder herunterzuhängen, der Urin trotzdem in den Urinbeutel fliessen kann. Nun wartet man ab, bis sich der Katheter und der Schlauch wieder mit Urin gefüllt haben. Man benötigt maximal ca. 5-10ml Urin. Dies entspricht ungefähr 5-10cm Urin im Schlauch als Faustregel.

Als nächstes legt man das Schutzmaterial unter den Katheter an die Stelle wo sich die Membran befindet. Dann folgt eine hygienische Händedesinfektion, das Anlegen der unsterilen Handschuhe und die Sprühdesinfektion der Membran (30 Sekunden Einwirkzeit, bzw. Angaben des Herstellers beachten!). Nach Aufsetzen der Kanüle auf die Spritze durchsticht man die Membran und führt die Kanüle ca. 1cm tief ein. Hier ist ein wenig Gefühl nötig, da sich die Dauerkatheter von Hersteller zu Hersteller ein wenig unterscheiden. Man zieht vorsichtig und langsam den Urin in die Spritze und entfernt die Kanüle aus der Membran. Das Umfüllen des Urins von der Spritze in das Urinröhrchen ist bauartbedingt.

Seit einiger Zeit existieren von diversen Herstellern auch Systeme, die eine Entnahme ohne Kanüle ermöglichen. Hier wird dann der Konus der Spritze direkt durch die Membran gedrückt. Ein riesiger Vorteil ist neben der wirtschaftlichen Entlastung auch die Vermeidung von Stichverletzungen.

Nachbereitung

Abwurfbehälter

Den Patienten über den Abschluss der Maßnahmen informieren und den Ablassschlauch wieder herunterhängen, bzw. wenn man es denn dann getan hat: die Klemme entfernen! Entsorgen aller Meterialien: Kanüle in den Abwurfbehälter, Spritze, Unterlage und Handschuhe in den Restmüll. Danch: Hygienische Händedesinfektion. Das Desinfektionsmittel bitte wieder an den vorgesehenen Ort bringen, damit auch andere KollegenInnen es wiederfinden können. Das Urinröhrchen nach Vorgaben der Einrichtung beschriften und in das Labor geben.

Ganz wichtig: Der Blick zurück!

Abklemmen des Katheters

Das Abklemmen des Katheters mit einer Klemme ist eine fragliche und gefährliche Handlung. Es kann im Zweifelsfrei neben den rechtlichen Konsequenzen auch ernsthafte Probleme für Patient und Personal bedeuten. Die Hauptproblematik ist der Stress und die hohe Arbeitsbelastung der Pflegekraft. Es passiert einfach viel zu schnell, dass die Pflegekraft nach Durchführung der Urinentnahme das Öffnen des Katheters vergisst. Dies führt dann dazu, dass die Blase des Patienten nicht mehr entleert wird. Ein weiteres Problem ist die mechanische Belastung des Katheters durch die (meist) geriffelte Backenoberfläche der Klemme. Hier können auch schon kleinste Defekte zu einem ungewollten Urinfluss auf das Bett führen. Desweiteren stellt ein der Katheter mit dem angeschlossenen Urinbeutel ein geschlossenes System dar, welches dann durch einen Defekt nicht mehr gegeben ist. Man produziert eine potientielle Eintrittspforte für Keime. Eine ungefährlicherer Variante stelle das oben Genannte dar.

Siehe auch

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