Multiresistente Erreger

Aus Familienwortschatz
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Außer MRSA treten noch weitere multiresistente Erreger (MRE) in Erscheinung, die durch antibiotikaresistenzen Probleme in der Therapie bereiten. Bekanntester Vertreter ist der "Methicillinresistente Staphylokokkus aureus" MRSA, aber auch Vancomycinresistente Enterokokken (VRE) haben schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Weitere Keime sind nach dem Infektionsschutzgesetz vom Robert-Koch Institut benannte Keime:

Eine weitere große Rolle spielen die zunehmend auftretenden Arten von ESBL-bildenden Keimen (meist E. coli und Klebsiellen). Diese Keime (im englischen ESBL = extended spectrum betalaktamase building) bilden ein Enzym welches den Betalaktamasering der darauf aufbauenden Antibiotika "knacken" und damit die Mittel unwirksam machen kann!

Multiresistente Erreger bereiten enorme Probleme in der Patientenversorgung

Multiresistente Erreger sind ein gravierendes Problem in der Patientenbehandlung. Jedes Jahr verursacht der MRSA, um die 20.000 Infektionen im Krankenhaus. Innerhalb der letzten 20 Jahre war ein Anstieg von 2,4 Prozent auf etwa 23 Prozent zu beobachten. In den letzten Jahren sei allerdings der Anstieg geringer. Diese Entwicklung steht ganz im Gegensatz zu den anderen multiresistenten Erregern, hier ist eine kontinuierliche Zunahme im stationären Bereich zu beobachten. Im ambulanten Bereich gab es keine Veränderungen innerhalb der Ausbreitung. Multiresistente Erreger sind dadurch charakterisiert, dass sie gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind. Das macht in der Therapie enorme Probleme, denn die noch zur Verfügung stehenden Medikamente sind häufig nur eingeschränkt wirksam, können erheblich mehr Nebenwirkungen aufweisen. Multiresistente Erreger schränken die Therapieoptionen somit deutlich ein. Die verlässlichsten Daten liefert hier das Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS).