Neues Altern in der Stadt
Das Projekt "Neues Altern in der Stadt (NAIS)" der Unternehmen::Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, das von 2006 bis 2008 lief, wollte Gemeinden bei einer neuen, zukunftsorientierten Seniorenpolitik unterstützen, bei der Altenplanung nicht als mehr „Anhängsel“ kommunaler Sozialhilfe verstanden wird. Die Senioren-, als Teil einer Familienpolitik, ist eine bedeutsame Querschnittsaufgabe, das die meisten Planungs- und Steuerungsaufgaben einer Gemeinde berührt.
In den sechs Pilotkommunen Altena (Nordrhein-Westfalen), Bruchsal (Baden-Württemberg), Eschwege (Hessen), Glauchau (Sachsen), Hamm (Nordrhein-Westfalen) und Stuhr (Niedersachsen) soll ausprobiert werden, wie sich die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, generationenübergreifende Konzepte und die Umsetzung bedarfsgerechter Wohnungsangebote auswirken. Die Prozesse wurden begleitet und der Zielerreichungsgrad des Projekts vom Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG), Köln, evaluiert.
Alle sechs Gemeinden werden vom Bevölkerungsrückgang des demographischen Wandels und der Alterung der Bevölkerung (unterschiedlich stark) getroffen. Ab 2006 wurde in den Pilotkommunen der Entwurf eines Leitbildes für die Seniorenpolitik erarbeitet. Dabei wurden von Anfang an neben Vertretern aus der Kommunalpolitik und MitarbeiterInnen verschiedener Teilgebiete der Gemeindeverwaltung auch interessierte BürgerInnen, insbesondere SeniorInnen, beteiligt (u. a. örtliche Anbieter der Altenhilfe, gemeinnützige und gewerbliche Dienstleister und Träger, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Krankenkassen, Vereine und Initiativen, Vertreter der örtlichen Wirtschaft, der Gesundheitsberufe).
Ein wichtiger Teilerfolg war, dass die Gemeinden nun klare Vorstellungen über die zahlenmäßigen Verschiebungen haben, die auf sie zukommen. Der andere waren die für den jeweiligen Ort maßgeschneiderten Handlungsempfehlungen.
Siehe auch
Eine vergleichbare Zielrichtung verfolgt der bundesweite Kongress "AUFBRUCH - gemeinsam zu demenzfreundlichen Kommunen" am 20. und 21. November 2008 in Esslingen a. N., im Neckar Forum. Veranstalter ist u.a. die Alzheimer-Gesellschaft.
- Weblink dazu Kongress
Eine Bevölkerungsprognose für 2025
Die neusten Zahlen von 2008 - eine Bevölkerungsprognose für das Jahr 2025. Ein immer höheres Durchschnittsalter, weniger Schülerinnen/-er, mehr Greise (na ja die Statistik meint die über 80jährigen und da sind es meistens Frauen). Deutschland wird also immer älter. 2006 war noch jeder zweite Bundesbürger jünger als 42 Jahre. 2025 wird die Hälfte der Bevölkerung jünger bzw. älter als 47 Jahre sein. Und in einigen Regionen sogar älter als 53 Jahre. Der Durchschnitt verschiebt sich also um über fünf Jahre nach oben (und in manchen Gegenden gibt es wenig jüngere und deshalb den um über elf Jahren höheren Durchschnitt). Das bedeutet zum Teil wachsende und zum Teil schrumpfende Städte und Landkreise: eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt die wahrscheinlichen Auswirkungen des demographischen Wandels für alle Gemeinden über 5.000 Einwohnern. (Link siehe unten, dort PDF-Downloads für jedes Bundesland.)
Literatur
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Gütersloh, 2006.
- Birgit Ottensmeier: NAIS macht Kommunen fit für die Zukunft. Zeitschrift Pro Alter (2008) 40:1:63-65
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Demographiemonitor. 2bändig. 662 S. 2006. ISBN 978-3-89204-891-6 (Im ersten Band des Demographiemonitors werden die demographie-relevanten Entwicklungen in den Jahren 1991 bis 2004 für alle Bundesländer abgebildet. Der zweite Band des Demographiemonitors stellt Handlungsoptionen für den Umgang mit den Folgen der demographischen Entwicklung vor. Die Lösungsansätze des 2. Bandes orientieren sich an den Ober- und Teilzielen des Indikatoren-Katalogs und sind von ausgewiesenen Experten der jeweiligen Politikfelder verfasst worden. Es folgt eine zusammenfassende Agenda 2050.)
Weblinks
- Deutschland wird immer älter! (Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung, Dez. 2008)