Normalitätsprinzip

Aus Familienwortschatz
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Der österreichische Pflegeforscher und Erfinder des "psychobiografischen Pflegemodells" Erwin Böhm prägte den Begriff "Normalitätsprinzip". Böhm geht davon aus, dass jeder Mensch (geprägt durch seine Sozialisation, Kultur und Erfahrungen) eine persönliche Lebensform entwickelt, aus der sich sein Bild von einem "normalen" Verhalten und Handeln ergibt, zum Beispiel:

  • wie man mit Mitmenschen in Beziehung tritt
  • wie und womit man sich beschäftigt
  • wie und was man isst
  • wie man sich kleidet
  • worin man den Sinn des Lebens sieht.

Das Normalitätsprinzip besagt, dass Menschen mit einer Demenz wieder auf ihre Normen und Handlungsweisen aus ihrer früheren Lebenszeit zurückgreifen.


Pflege

Es besteht die Gefahr, dass diese Handlungsweisen von Pflegenden und Angehörigen (die oft ihre eigenen Normen als Maßstab für ein adäquates Verhalten nehmen) als deviantes Verhalten interpretiert werden. Dies führt zu Irritationen, Missverständnissen und Spannungen in der Betreuung.



siehe auch: