Sudor
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Allgemeines
- Sudor = Schweiß
 - Transpiration: vermehrte Abgabe von Schweiß
 - Perspiratio sensibilis: merklicher Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen
 
Zusammensetzung
- Wasser ca. 99%
 - Kochsalz
 - Harnstoff
 - Fettsäuren
 - Cholesterin
 - Milchsäure
 - Ätherische Öle
 
Anatomie / Physiologie
- zahlreiche Drüsen auf der Stirn, den Handinnenflächen, den Fußsohlen und in den Achselhöhlen
 - Schweißsekretion ist eine vegetative Funktion.
 - Fast ausschließlich der Nervus sympathicus beteiligt
 - Schweißzentren liegen im Zwischenhirn und im verlängerten Mark
 
Bedeutung
- zur Regelung der Körpertemperatur
 - Perspiratio sensibilis und insensibilis
 - Steigerung der Schweißdrüsensekretion (Sympaticus) bei körperl. Arbeit oder emotionaler Erregung
 - Wärmeentzug (Verdunstungskälte) durch die Flüssigkeitverdunstung auf der Hautoberfläche
 
Veränderung der Schweißsekretion
- Hyperhidrosis > Gefahr der Austrocknung, Elektrolytverlust
- physiologisch:
- nach körperlicher Anstrengung
 - Adipositas
 - Hohe Außentemperatur
 
 - pathologisch
- lokal (Handflächen, Achseln ) > Störung des vegetativen Nervensystems
 - allgemein > Carzinome, allg. Schwäche, Rekonvaleszenz, Fieberanfall, Schilddrüsenüberfunktion nach Medikamenteneinnahme
 
 
 - physiologisch:
 
- Hypohidrosis (Parasympatholyticum, z.B. nervus vagus)
- durch Verlegung der Schweißdrüsenfkt. (Ekzeme, Schuppenflechte)
 - Atropin (verminderter Sekretfluß) > Puls steigt
 - Schilddrüsenunterfunktion
 - Diabetes insipidus
 - Massive Durchfälle
 
 
- Anhidrosis  Körpertemperatur kann nicht mehr geregelt werden (Fieber, Wärmestau)
- bei zu wenigen Schweißdrüsen
 - nach massiven Verbrennungen (Zerstörung der Schweißdrüsen)
 
 
Beurteilung / Beobachtung
Beschaffenheit
- warm großperlig: körperl. Anstrengung, emot. Erregungszustände > Hyperhydrosis
 - klein klebrig kalt ( 3K ): Kreislaufkollaps mit Zittern u. Schwindel > hypoglykämischer Schock
 
Geruch
- nach Medikamentengabe
 - Essensgerüche
 - frischer Schweiß ist geruchlos ( leicht säuerlich )
 - Achselhöhlen und Genitalbereich : geschlechtsspezifische Duftstoffe
 - durch bakterielle Zersetzung ( von Fett ) > unangenehmer Schweißgeruch
 
Menge
- schwer zu messen da gleich aufgesogen
 - Grad der Durchnässung
- Kriterium: fließt der Schweiß oder ist er perlig und steht
 
 - Zeitpunkt
- Nachtschweiß: Tuberkulose, sehr geschwächt, Rekonvaleszens
 - In Verbindung mit anderen Symptomen: Zittern, schwarz werden, Flimmern vor den Augen (Unterzuckerung), Fieber (glänzende Augen)
 - vor, während oder nach einer Tätigkeit
 - vor Mobilisation
 
 
Pflege eines stark schwitzenden Patienten
- Abwischen ( nicht reiben od. rubbeln ), z.B. mit Pfefferminz- oder Salbeitee
 - Wäschewechsel
 - Passend kleiden, leichte Decke z.B. Frottee
 - Flüssigkeitszufuhr ( Nicht heiß, E-lyte, Mineralwasser )
 - Kalt abwaschen
 - Obstipation, Decubitus-, Thrombose-, und Pneumonieprophylaxen
 - Körperpflege ( Mundpflege )
 - Psychische Betreuung