Peritoneum
Das Peritoneum (Bauchfell) ist eine seröse Haut mit einer Fläche von etwa 2 m2. Als seröse Haut ist das Peritoneum in der Lage Flüssigkeit aus den Gefäßen zu pressen und zu resorbieren. Es ist reichlich mit Blutgefässen und Lymphkapillaren durchsetzt.
Man unterscheidet am Peritoneum 2 sogenannte "Blätter".
- parietales Blatt (Peritoneum parietale)
- kleidet die Innenwand der Bauch- und Beckenhöhle aus
- sehr schmerzempfindlich
- viszerales Blatt (Peritoneum viscerale)
- überzieht die intraperitoneal gelegenen Organe
- nahezu schmerzfrei
Zwischen diesen 2 Blättern befindet sich ebenso wie in der Pleura und dem Herzbeutel ein Flüssigkeitsfilm. Dieser Film gewährleistet eine gute Verschieblichkeit der beiden Blätter gegeneiander. Beim Gesunden beträgt das Volumen dieses, vom Peritoneum gebildeten Transsudats etwa 50 ml. Bei einer Zunahme dieses Volumens spricht man von einem Aszites.
Es handelt sich bei diesen 2 Blättern nicht um getrennte Strukturen, sondern um einen aufgespannten "Sack" in den sich Organe eingestülpt haben. Die Stellen an denen sich das parietale Blatt von der Bauchwand löst weil das "eingestülpte" Organ es "mitgenommen" hat bezeichnet man als Radix (Wurzel) oder Mesenterialwurzel (eigentlich die Radix des Dünndarms). Die Strecke von einer solchen Radix zu den Organen bezeichnet man als Meso (= dazwischen) oder Mesenterien (nicht ganz korrekt, da das Mesenterium das Meso des Dünndarms ist) oder Gekröse. Ein Meso wird also durch 2 Schichten Peritoneum begrenzt. Diese Schichten sind miteinander verwachsen. Innerhalb dieser Mesos liegen die zu- und abgehenden Gefäße und Nerven die das entsprechende Organ versorgen. Die Organe sind also durch die Mesenterien an der hinteren Bauchwand aufgehängt und versorgt.
Die großen Mesos mit ihrer jeweiligen Radix sind:
- Radix mesenterii - Mesenterium (Dünndarmgekröse)
- Radix mesocoli transversii - Mesocolon transversum (Querkolongekröse)
- Radix mesocoli sogmoidei - Mesocolon sigmoideum (Sigmagekröse)
Das entsprechende Organ ist vom viszeralen Blatt der Peritoneums umgeben das aber wie zuvor gezeigt nochimmer die gleiche Struktur ist das parietale Blatt. Würde man also das Peritoneum "entlanggehen" wäre der Weg: Hintere Bauchwand (viszerales Blatt) - Radix - Mesenterium - Organ (einmal herum) - Mesenterium - Radix - hintere Bauchwand (etwas tiefer oder höher als der Ausgangspunkt)
Entsprechend der Lagebeziehung der Bauch- und Beckenorgane zum Peritoneum unterscheidet man:
- Extraperitoneale Organe - haben und hatten keine Beziehung zum Peritoneum
- Intraperitoneal - Vollständig von Peritoneum (viszerales Blatt) überzogen
- Leber
- Gallenblase
- Milz
- Magen
- Anfangsteil des Duodenums (Pars superior duodeni)
- Jejunum, Ileum, Appendix, Colon transversum, Colon sigmoideum
- Appendix vermiformis
- Retroperitoneal - Kontakt zum Peritoneum jedoch nicht umhüllt
- Primär retroperitoneal - ausserhalb des Peritoneums angelegt
- Nieren
- Nebennieren
- Ureter
- Aorta abdominalis
- V. cava inferior
- Ductus thoracicus - Hauptlymphstamm
- Grenzstrang - Sympathische Ganglien seitlich der Wirbelsäule
- Sekundär retroperitoneal - innerhalb des Peritoneums angelegt dann an die Bauchwand gedrängt und dort verwachsen (= dort nicht von Peritoneum überzogen)
- Duodenum (Pars descendens et ascendens) ausser Pars superior et horizontalis (intraperitoneal)
- Pankreas
- Colon ascendens
- Colon descendens
- caecum(Blinddarm)
- Subperitoneal - unterhalb des Peritonealraumes
- Primär retroperitoneal - ausserhalb des Peritoneums angelegt
|
|
Beurteilung: Dieser Artikel ist sehr kurz oder unvollständig, und sollte noch erweitert werden. Falls Du etwas zu diesem Thema weißt, dann sei mutig und füge Dein Wissen hinzu. |
