Resident Assessment Instrument (RAI)

Aus Familienwortschatz
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RAI

RAI bedeutet Resident Assessment Instrument

  • für Langzeitpflegeeinrichtungen, Einschätzungsinstrument bei Altenheimbewohnern
  • geriatrische Patienten, auf keinen Fall für Kinder
  • Ende 80er, USA (seit 1990 vorgeschrieben)
  • sollte Kosten und Qualität zusammenbringen -> gleiches Niveau in den Pflegeeinrichtungen erreichen

Entstehung

  • multiprofessionelle Gruppe
  • Literaturrecherche
  • Vorläufer entwickelt und getestet
  • zielgerichtet
  • 3. Version in Arbeit
  • in Deutschland 2. Version, 2000 (vom KDA übersetzt)–erste Version 1996
  • Schulung und Begleitung der Altenheime

Kritik

  • Copyright, daher nicht veränder- oder anpassbar
  • umfangreich, nicht einfach
  • hängt kommerziell an Fr. Garms in Berlin (eigene RAI-Gruppe)
  • keine Reliabilität für Deutschland
  • am WHO-Pflegeplanungsprozess orientiert
  • MDS verwendet den ADL-Begriff
  • Unzureichend wird die Aktivität „Sexualität ausdrücken“ und „Sterben“ behandelt
  • RAI-Homecare,..... andere Versionen für unterschiedliche Patientengruppen


Bestandteile

  • Minimum Data Set (MDS): ein strukturierter Klientenbeurteilungsbogen (250 Items)
  • Resident Assessment Protocolls (RAP): Abklärungshilfen zu insgesamt 18 geriatrischen (pflegerischen) Problembereichen (evidence based)
  • Ein Triggersystem-, ein Alarmsystem welches auf klinische Problemkreise hinweist
  • Umfassendes Handbuch, mit Hinweisen zu Anwendung des Instruments
  • RUG-Pflegeaufwandsgruppen der Bewohner

Minimum Data Set (MDS)

250 Items in 18 Bereichen zu

  • Person
  • Gewohnheiten
  • Verwirrtheit
  • Ernährungsprobleme
  • Dehydration
  • Sturz
  • Inkontinenz
  • Kognitive Fähigkeiten
  • Kommunikative Fähigkeiten
  • Sehfähigkeit...

Zu allen Bereichen Untergruppen und einzelne Items.

Vorteile
  • für Pflegebedürftigkeit interessiert uns nur MDS
  • Zustandserhebung (außer ADL)
  • Misst Pflegeergebnisse und Outcomes -> kann eine gute Ergänzung der Pflegeplanung sein
  • Qualitätssicherungsinstrument
  • Erkennt die wichtigsten 18 Risikofaktoren bei alten Menschen bildet aber nicht alle möglichen Krisensituationen ab
  • Gute und klare Struktur
  • Vor allem zur Verhinderung von Komplikationen
  • Liefert sehr umfassende pflegerelevante Informationen
Nachteile
  • Fremdeinschätzungsinstrument
  • Umfangreich
  • Ungeeignet bei Demenz (z.B. bei Bettlägerigkeit oder Desorientiertheit erschient das RAI nicht differenziert genug)
  • Biographische Arbeit zu dürftig
  • Fokus ist die Pflegesituation nicht die Lebenssituation
  • Ein ausdrückliches Interview mit dem Betroffenen ist nicht vorgesehen (Daten sollen aus der Dokumentation, Gesprächen mit den Pflegenden und Kontakt mit dem Betroffenen erhoben werden)
  • Erhebt nicht den Anspruch den Pflegebedarf zu erheben
  • Strukturierungshilfe für die Pflegeplanerstellung und ein System für die Qualitätssicherung
  • Pflegeschwerpunkte begrenzen sich auf 18 Problembereiche
  • Pflegediagnostik können nur in Eigenleistung der Pflegenden formuliert werden

Gestrafftere Form für Wiederbegutachtung nach 9 Monaten. Erstbegutachtung nach ~ 7 Tagen. Für viele Themenbereiche Vergleich der letzten Monate.

Erfragt Informationen zum Zustand (Hautzustand, Gesamtzustand), oder zum Grad der Funktionsfähigkeit / Funktionsverluste (Gedächtnisfunktion, kognitive Fähigkeiten) und mögliche Ressourcen und Potentiale (Hilfsmittel, Kompensationsmöglichkeiten, Gewohnheiten).

-> Das MDS bietet eine solide Grundlage für die Feststellung der Pflegebedürftigkeit, wenn es mit spezifischen, zielgruppenabhängigen Instrumenten ergänzt wird.

24 Qualitätsindikatoren

Das RAI setzt deutlich auf aktive, gesellige Senioren. Ob dieser „Autonomiegedanke“ deutschen Altenheimbewohnern gerecht wird, muss diskutiert werden. Einige „Amerikansmen“ müssen möglicherweise überarbeitet werden.

RUG (Resource Utilization Groups)

  • Aus dem RAI entwickelt
  • Pflegeaufwandsgruppen, die einen Mix aus verschiedenen Bedürfnissen darstellen und sich an ADL-Gruppen orientieren
  • Für eine Personalbemessung
  • Den 44 RUGs werden Pflegeaufwandzeiten zugeordnet
  • Für Deutschland existieren diese noch nicht.
  • Mit Hilfe der Pflegezeiten kann der Pflegebedarf ermittelt werden. Jedoch fehlt auch hier die Zielformulierung, der Pflegebedarf wird anhand der Pflegezeiten festgelegt.

Zusammenfassung

Das MDS stellt ein umfangreiches Assessmentinstrument das, das pflegerelevante Informationen ermittelt. Es bietet eine fundierte Grundlage für die Pflegeplanung und kann problemlos in den Pflegeprozess integriert werden. Wichtig ist, dass das MDS, abhängig von der Zielgruppe, durch andere spezifische Instrumente ergänzt wird, um z.B. der Betreuung demenziell erkrankter Menschen zu entsprechen. Für diesen Bereich weist das RAI noch einige Defizite auf. In Verbindung mit dem RUG-System bietet das RAI eine Alternative, wenn es um die Ressourcenverteilung und Pflegebedarfsermittlung geht. Die Zeitzuordnung für Deutschland und eine wissenschaftliche Evaluation fehlen zuvor allerdings noch.


Literatur

  • Vjenka Garms-Homolova (Hrsg.): Assessment für die häusliche Versorgung und Pflege. Resident Assessment Instrument - Home Care (RAI HC 2.0). Verlag Hans Huber, Bern u. a. 2002. 234 Seiten. ISBN 3-456-83593-0 - Die Socialnet-Rezension hier von Michael Isfort. Integriert das RAI-HC-Handbuch für die häusliche Versorgung.




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