Erfrierung
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Pathophysiologie
- örtliche Kälteeinwirkung führt zum Wärmeverlust im ganzen Körper oder einem exponierten Teil
- dieser Vorgang wird durch Wind oder Feuchtigkeit beschleunigt
- Kältereiz löst Kältereaktion über Axonreflex aus => kurzfristige Öffnung der Endstrombahn mit resultierender vermehrter Durchblutung
- Bei anhaltendem Wärmeverlust wird die Blutzufuhr vermindert => durch steigenden Sauerstoffmangel in der Peripherie kommt es zu einem Gefäßschaden mit Blasenbildung und in weiterem Verlauf zur Nekrosenbildung
Einteilungen von Erfrierungen
Grad I
- erst Blässe, dann Rötung und Hitze
- intakte Sensibilität
- Schmerzen bei Wiedererwärmung
- Histologisch Vasodilatation
- Prognose: folgenlose Ausheilung
Grad II
- Blasenbildung
- Tiefe Rötung, Schwellung
- Histologisch Vasodilatation mit Stase
- Abhebung der Epidermis
- Kleinste Nekrosen
- Prognose: meist folgenlose Ausheilung
Grad III
- Blasen mit Nekrosen
- Mumifikation von Extremitäten
- Histologisch: Nekrosen im Bereich aller Systeme
Therapie
- langsame Erwärmung
- Grad I – II : Erwärmung im warmen Raum, evtl. vorgewärmte Infusionen
- Grad III: chirurgische Therapie
Merke
Einreibungen mit Schnee oder Eis sind kontraindiziert! Wegen der verlangsamten Durchblutung sind Einreibungen mit Schnee oder Eis wenig sinnvoll und führen zur weiteren Wärmeverlusten.
Siehe auch
Weblinks
- Erfrierung, Artikel bei Wikipedia
- Thermoregulation in der Biologie, Artikel bei Wikipedia
weitere Artikel:
|