Hypophyse

Aus Familienwortschatz
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Die Hypophyse als Teil des ZNS/Gehirns (von griech. phystai = entstehen, wachsen; deutsche Bezeichnung Hirnanhangsdrüse;anatomische Bezeichnung Glandula pituitaria) steuert alle anderee Hormondrüsen und regelt damit Stoffwechsel und Wachstum, den Energieverbrauch, das sexuelle Verhalten und vieles mehr.

Funktion der Hypophyse

Die Hypophyse besteht aus einem Vorder- und Hinterlappen. Sie hängt wie ein Tropfen unterhalb des Hypothalamus. Sie ist nur etwa so groß wie ein Kirschkern und besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorderlappen und dem Hypophysenhinterlappen. Der Hypophysenvorderlappen wird auch Adenohypophyse und der Hypophysenhinterlappen Neurohypophyse genannt.

Der Hinterlappen ist ein Speicherorgan, das die Effektorhormone des Hypothalamus, Adiuretin und Oxytocin, speichert und bei Bedarf ausschüttet. Er bildet selbst keine Hormone. Er ist ausschließlich Lager- und Abgabeorgan für die Effektorhormone, die im Hypothalamus gebildet werden. Anatomisch gesehen besteht der Hypophysenhinterlappen ausschließlich aus den Axonen der zwei Kerngebiete des Hypothalamus, die die Effektorhormone bilden. So ist der Hypophysenhinterlappen eindeutig ein Anhängsel des Nervensystems und keine endokrin tätige Drüse. Der Grund, warum der Hypothalamus nicht selbst die Effektorhormone in den Blutkreislauf abgibt, anstatt sie im Hypophysenhinterlappen zwischenzulagern, liegt in der Blut-Hirn-Schranke. Die Hypophyse ist der einzige Bereich des Zentralen Nervensystems, bei dem die Blut-Hirn-Schranke nicht wirksam ist. Würde der Hypothalamus die Effektorhormone freisetzen, so würden sie sozusagen im Gehirnbereich Interstitium "steckenbleiben" und nicht in den allgemeinen Blutkreislauf gelangen.

Hormone des Hypophysenvorderlappens

Der Vorderlappen der Hypophyse wird aber durch den Hypothalamus gesteuert. Der Hypophysenvorderlappen bildet eine Vielzahl von Hormonen. Die Produktion dieser Hormone wird von den Steuerhormonen des Hypothalamus, den Inhibiting- und Releasinghormonen gehemmt oder gesteigert. Die Hormone des Hypophysenvorderlappens können glandotrope Hormone sein, die untergeordnete Hormondrüsen steuern, oder Effektorhormone, die direkt an den Zielzellen wirken.

Hormone der Hypophyse, die auf andere Hormondrüsen wirken, werden glandotrope Hormone genannt. Die glandotropen Hormone des Hypophysenvorderlappens wirken direkt auf eine hormonproduzierende Drüse (z.B. die Schilddrüse) ein. Gebräuchlich sind im allgemeinen Sprachgebrauch die Abkürzungen, die sich aus dem englischen Sprachbegriff ableiten. Zu den wichtigsten glandotropen Hormonen gehören: • TSH oder Thyroidea-stimulierendes Hormon. TSH regt die Schilddrüse zur Freisetzung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 an. Außerdem fördert TSH die Teilungsfrequenz der Schilddrüsenzellen. Das wirkt sich vergrößernd auf die Schilddrüse aus. • ACTH oder Adrenokortikotropes Hormon. ACTH regt die Nebennierenrinde zur Ausschüttung von Kortisol an. • FSH oder Follikel-stimulierendes Hormon. FSH wirkt auf die Gonaden. Es regt bei der Frau die Bildung von Östrogen und die Reifung der Eizellen im Eierstock an. Beim Mann sorgt FSH für die Entwicklung der Spermien. • LH oder Luteinisierendes Hormon. LH wirkt ebenfalls auf die Gonaden. Bei der Frau unterstützt es die Eireifung, den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers, beim Mann fördert es die Spermienreifung. Es erhöht die Abgabe von Testosteron aus den Leydig- Zwischenzellen des Hodens.

Siehe auch

  • Gehirn
  • Die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) liegt an der Hirnbasis, besteht aus einem Drüsen- und Hirnteil.
    • Drüsenteil: Hypophysenvorderlappen (HVL), Hypophysenmittellappen
    • Hirnteil: Hypophysenhinterlappen (HHL)

Weblinks