Lebensphase

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Lebensphasen (auch Entwicklungsstadien, Entwicklungsstufen) bezeichnet man unterschiedliche Stufen in der Entwicklung eines Person - in ihrer Biografie - die sich, zumindest bei der Mehrzahl der Menschen, durch qualitative Merkmale von einander unterscheiden.

Grundlagen

Bei Lebewesen geht man unter biologischen Aspekten von dem Lebenszyklus aus, der von einer „Vorlebensphase“ über eine „geschlechtsunreife“ Phase und eine Phase der Geschlechtsreifung zu einer geschlechtsreifen erwachsenen Phase führt. Die zugrundeliegenden qualitativen Merkmale und die Abgrenzung sind nicht verbindlich definiert, so dass sich nicht immer eindeutige Zuordnungen ergeben.

Lebensphasen des Menschen

biologisch

Beim Menschen unterscheidet man die Embryogenese und die Lebensphasen der Kindheit, der Jugend und das Erwachsenenalter. Innerhalb dieser Lebensphasen werden auch besondere Abschnitte unterschieden, so bei der Kindheit der Säugling und das Kleinkind und bei Erwachsenen der Senior. Biologisch determiniert sind die beiden Umstellungsphasen des Körpers, die Pubertät und die Wechseljahre (Klimakterium) von Mann und Frau und zum Teil des Alterns. Die psychologischen Aspekte sind Untersuchungsgebiet der Entwicklungspsychologie bzw. der Gerontologie.

sozialwissenschaftlich

Beim Menschen werden unter anderen Aspekten auch andere Einteilungen in Lebensphasen vorgenommen, so zum Beispiel als „normaler“ Werdegang der modernen Sozialisation die Lebensphasen der vorschulischen Zeit (frühe Kindheit), Schulzeit (Überlappung mit der Jugend), Berufsausbildung oder Studium, Beruf und Rente. Lebensphasen werden somit durch eine Abfolge von Lebensereignissen beschrieben. Zum Beispiel auf die Familie bezogen: Kind, Ehe, Elternschaft, nachelterliche Gefährtenschaft, Großeltern.

rechtlich

Lebensphasen spielen dann auch im rechtlichen Sinne eine Rolle (siehe etwa bei w:Liste der Altersstufen im deutschen Recht), in wirtschaftspolitischen Betrachtungen (Alterspyramide) wie auch in der Pädagogik (Schulstufen, entwicklungsphasen-bezogene alternative Schulsysteme).

Sonstiges

Die konkreten Altersangaben zu einer Lebensphase, wie auch diese selbst, sind in hohem Maße kulturell, sozial und wirtschaftlich bestimmt, und Untersuchungsgebiet der Sozialpsychologie, der Ethnologie, wie auch der historischen Volkskunde.

Typische markante Abschnitte oder Ereignisse im erzählten Lebenslauf einer Person sind normative E., zeitgeschichtliche E., kritische Lebensereignisse. Stark von der Norm der Generation abweichende so genannte "brüchige" Lebensläufe (vgl. Gerontologie: Biografie).

Literatur

  • Wilhelm Wackernagel: Die Lebensalter: Ein Beitrag zur vergleichenden Sitten- und Rechtsgeschichte. Bahnmaier, Basel 1862. Microfiche-Ausgabe: Saur, München 1991, ISBN 3-598-53071-4. (Webfaksimile, PDF, 2,53 MB, books.google)
  • Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus. Frankfurt am Main 1966. Nachdruck: Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-27616-7.
  • Winfried Noack: Anthropologie der Lebensphasen: Grundlagen für Erziehung, soziales Handeln und Lebenspraxis. Frank & Timme, Berlin 2007, ISBN 978-3-86596-127-3.

Siehe auch


WIKIPEDIA Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einem Text, der aus der freien Enzyklopädie Wikipedia übernommen wurde. Eine Liste der ursprünglichen Autoren befindet sich auf der Versionsseite des entsprechenden Artikels.
(Stand 30. Okt. 2009)