PERSEUS - Plansysteme

Aus Familienwortschatz
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Geschichtliche Entwicklung

Die PERSEUS Plansysteme entwickelten sich im Jahr 1998 aus der Notwendigkeit die Pflegedokumentation in der stationären Altenhilfe von ihrem überbordenden Aufwand zu befreien. Gesetze und Verordnungen für die Pflegeplanung und Pflegedokumentation nahmen immer mehr zu, so dass eine rein manuelle Bewältigung dieser Anforderung arbeitstechnisch nicht mehr möglich war.

Bei einer Marktanalyse der gängigen Softwarelösungen stellte sich aber leider heraus, dass die meisten Programme zu aufwändig und nicht anwenderfreundlich waren. Deshalb wurde mit Hilfe von Altenpfleger/innen versucht eine einfach zu bedienende Software zu entwickelt, die die gesamte Bandbreite des Pflegeprozesses, der Pflegeplanung und der Pflegedokumentation abdecken sollte.

Im Jahre 1999 wurde die erste Software unter dem Namen PERSEUS-Pflege/Plansystem in einer stationären Altenpflegeeinrichtung installiert und zum Einsatz gebracht.

Selbstverständlich wurde sofort erkannt, dass eine EDV-Lösung noch größeres Potential für bessere und einfachere Pflegeabläufe bietet. Alles natürlich unter der Prämisse einer einfachen Anwendbarkeit der Software. Schon bald war wurde die Software zum Informationsportal im Pflegebereich in der Einrichtung. Im Jahr 2004, als der "Runder Tisch Pflege", von der damaligen Bundesministerin Ulla Schmidt, zu Entbürokratisierungspotenzialen in der stationären Altenpflege ins Leben gerufen wurde, beinhaltete das PERSEUS-Pflege/Plansystem schon die meisten Empfehlungen der vier Arbeitsgruppen des Runden Tisches. Im Jahr 2005 erfolgte ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der PERSEUS-Plansysteme, der die Einfachheit der Anwendung auf die Behindertenhilfe übertragen sollte. Dem Bereich Pflege wurde ein pädagogischer Bereich zugeordnet, der die jeweiligen Vorgaben der Bundesländer (HMB-W; HMB-T; ICP; MFZ; FIM & FAM; IBRP etc.) abdeckt.

Von der Erhebung über die Aktivitäten bis hin zum Entwicklungsbericht benötigen die Betreuer/innen keine andere Software mehr. Ende des Jahres 2005 wurde das erste PERSEUS-Plansystem für die Behindertenhilfe in einer Einrichtung in Bayern installiert.

Vorteile einer EDV-Lösung

Immer unter der Prämisse der Einfachheit in der Anwendung der Software soll der Nutzen an den drei Punkten: MDK; Überleitungsbogen & Übergabe, die jedem Pfleger/innen bekannt und nachvollziehbar sein dürfen, dargestellt werden. (Auf eine Sprache die ein Informatik-Studium benötigt wurde dabei verzichtet)

  • Übergabe

Mit einer EDV-gestützten Pflegedokumentation kann die Qualität der Übergabe beträchtlich erhöht werden. Ist in der manuellen Pflegedokumentation das Übergabe Buch und die Pflegedokumentation getrennt, so sind diese Elemente bei einer Softwarelösung verknüpft. Alles was in der PflegeDoku eingetragen wurde fließt auch automatisch komprimiert in das Übergabe Buch. Die alte Problematik: „Was ist wichtig?“, entscheidet nicht mehr der Informationssender sondern der Informationsempfänger.

  • MDK

Auch hier dient die Software als Informationssuchinstrument und als Verknüpfungsmodul indem die notwendigen Informationen an Hand einer vorgegebenen Struktur (Algorithmus) zusammengesucht werden, und direkt per Knopfdruck ausgedruckt werden können. Eine so aufbereitete und stringent nachvollziehbare Pflegeplanung und Pflegedokumentation, eingebettet im individuellen Pflegeprozess, wird bei jeder Überprüfung des MDKs oder bei einer neuen Beurteilung der Pflegestufe beeindrucken.

  • Überleitungsbogen

Allen Kritikern der rechnerbasierten Lösungen dient der Überleitungsbogen hier als transparentes Beispiel der Effizienzgewinnung, die dann zur Pflege am Heimbewohner benutzt werden kann. Eine softwaregesteuerte Variante sollte in der Lage sein, wie beim Punkt MDK, alle relevanten Informationen für die nachgelagerte Pflegestelle/--einrichtung per Knopfdruck aufzubereiten und nachvollziehbar auszudrucken. – Wie dieser Ablauf unter Stress – der Krankenwagen wartet schon – bei einer manuellen Pflegedokumentation abläuft braucht hier wohl nicht näher erläutert zu werden.

Eine edv-gestützte Lösung wird in der Zukunft für das Pflegemanagement eine Conditio sine qua non sein, oder in einer anwenderfreundlichen Sprache ausgedrückt: „Man wird nicht darum herum kommen!“

Siehe auch:

Literatur

  • MDS (2005): Grundsatzstellungnahme: Pflegeprozess und Dokumentation. Handlungsempfehlungen zur Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Pflege. Selbstverlag Medizinischer Dienste der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V. (MDS). Essen. AutorInnen: Uwe Brucker, Gerdi Ziegler. 72 S. Download bei MDS möglich (ca. 800 kB, PDF).
  • Keitel, Petra: Handlungsorientierte Pflegedokumentation, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1. Auflage 2007, ISBN 978-3-17-019302-4

Weblinks