Wasser

Aus Familienwortschatz
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Wasser - Grundlage aller Lebensvorgänge

kaltes klares Wasser

Wasser ist der wichtigste Bestandteil aller Lebewesen und Pflanzen. Die Erdoberfläche besteht zu 3/4 aus Wasser. Der größte Teil ist jedoch nicht als Trinkwasser nutzbar. Es muss darauf geachtet werden, Wasser nicht zu verschwenden oder mit Schadstoffen zu belasten. Bei Lebensmitteln ist der Wassergehalt unterschiedlich hoch. So gibt es Lebensmittel, die mehr als 80 % Wasser enthalten.

Grundlegendes

Wasser:Verbindung aus zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom. Befindet sich in einem ständigen Kreislauf aus Verdunstung, Kondensation und Niederschlag.

Regenwasser: Regenwasser entsteht beim natürlichen Niederschlag. Es ist auf vielfältigste Weise verunreinigt, die es als Trinkwasser unbrauchbar machen. Bsp: Luftschadstoffe, pathogene Keime, Partikel von Vogelkot

Grundwasser: entsteht bei der Versickerung von Regenwasser in das Erdreich. Beim Durchlaufen der verschiedenen Erdschichten wird das Wasser gefiltert. So hat es in 6-8 Metern Tiefe fast Trinkwasserqualität erreicht. Es sammelt sich aufgrund Wasserundurchlässiger Schichten aus Ton und Fels. Die Grundwasserbildung kann durch verschiedenste Faktoren beeinträchtigt werden: Versiegelung des Bodens, Störung der Strömung in der Erde durch Baufundamente, (Unter-)Tagebau, Überdüngung in der Landwirtschaft, Mülldeponien

Quellwasser: entsteht beim Austritt von Grundwasser an die Erdoberfläche

Meerwasser: spielt für die Trinkwasserbereitung (noch) eine untergeordnete Rolle

Trinkwasser: Qualität ist in der Trinkwasserverordnung festgelegt: klar, kühl, keimarm, frei von gelösten Substanzen, schadstofffrei, geschmacks- und geruchsneutral, appetitlich. Wird in Deutschland zu 64% aus Grundwasser, 9% Quellwasser und 27% Oberflächenwasser gewonnen. In anderen (auch industrialisierten) Ländern ist der Oberflächenwasseranteil oft höher.

Bevor das Wasser zum Endverbraucher gelangt, wird es im Wasserwerk aufbereitet (s.u.)

Eigenschaften von Wasser

Jedes Molekül Wasser setzt sich aus 2 Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff zusammen. Die Atome sind in einer besonderen Weise angeordnet, es bildet sich ein sogenannter Dipol (2 gegensätzlich elektrisch geladene Pole). Diese Dipol-Eigenschaft ist Voraussetzung für die guten Lösungseigenschaften des Wassers, denn es kann mit vielen anderen Substanzen Wasserstoffbrücken bilden.

Wasser siedet bei Normaldruck bei einer Temperatur von 100 °C -> bei erhöhung des Drucks siedet Wasser oberhalb von 100 °C. Wasser gefriert bei 0 °C und dehnt sich bei diesem Vorgang aus, gefriert z.B. ein Getränk in einer Flasche, so besteht die Gefahr, dass diese platzt.


Die Bedeutung des Wassers für den Menschen

Im menschlichen Körper ist das Wasser die Grundlage aller Lebensvorgänge. Mehr als die Hälfte der Körpermasse, im Durchschnitt 60 %, bestehen aus Wasser. Der Mensch geht mit seinen Wasservorräten aber sehr sparsam um. Das heißt, der größte Teil des Wassers wird wieder zurückgewonnen. Nur etwa 2,5 l werden täglich ausgeschieden und über die Nahrung wieder erneuert.

Im menschlichen Körper erfüllt Wasser folgende Aufgaben:

  • Wasser als Baustoff: Wasser ist Bestandteil aller Körperzellen und -flüssigkeiten. Im Verbund mit den Mineralstoffen garantiert es den osmotischen Druck der Zellen
  • Wasser als Lösungsmittel: Durch die Verdauungssäfte werden im Darm die Nähr- und Wirkstoffe aus den Lebensmitteln herausgelöst und können so vom Körper verwertet werden
  • Wasser als Transportmittel: Wasser transportiert im Blut und in der Lymphe die gelösten Nähr- und Wirkstoffe zu den Zellen. Gleichzeitig werden Abfallprodukte des Stoffwechsels den jeweiligen Ausscheidungsorganen zugeführt.
  • Wasser als Wärmeregulator: An heißen Tagen beginnt der Körper verstärkt über die Hautoberfläche Wasser zu verdunsten. Hierzu muss dem Körper Wärme entzogen werden. Auf diese Weise entsteht ein kühlender Effekt.


Wasser kommt überwiegend innerhalb der zellen - intrazellulär - vor. Auch in den Zwischenzellräumen - extrazellulär, sowie in den Blutgefäßen und im Darm ist Wasser vorhanden. Zwischen der intra- und extrazellulären Flüssigkeit und dem Blut besteht ein ständiger Wasseraustausch. (siehe Wasser-Haushalt)

Wasserbedarf und Bedarfsdeckung

Trinkwasser

Der Wasserbedarf der Menschen ist nicht gleichbleibend hoch. er ist abhängig vom Alter, dem Klima, der Kochsalzaufnahme und der Arbeitsschwere. zum Beispiel steigt der Wasserbedarf bei hohen Außentemperaturen und mit zunehmender Arbeitsschwere. Die Wasserverdunstung über die Haut ist größer als normal -> vom Körper wird "Durst" signalisiert. Dieser Wasserverlust muss über die Aufnahme von Getränken wieder ausgeglichen werden.

Unter gemäßigten klimatischen Bedingungen wird eine tägliche Aufnahme von 2 - 2,5 l empfohlen. Dabei entfallen ungefähr 1,2 l auf Getränke, 1 l auf Lebensmittel und 0,3 l aus dem Abbau der Nährstoffe im Zwischenzellstoffwechsel. Die tägliche Wasserausscheidung beträgt ca. 2,5 l. Der größte Anteil wird über die Niere ausgeschieden (ca. 1,4 l), über die Haut und Lunge (ca. 1 l) und über den Kot nur 0,1 bis 0,2 l.

Bei Erbrechen und Durchfall kann Wasserverlust (zusammen mit einem Mineralstoffverlust) erheblich sein. Besonders gefährlich ist dies im Säuglings- und Kleinkindalter, da die Regulierung des Wasserhaushalts noch nicht stabil ist. Verluste von mehr als 15 % des Körpergewichts können lebensgefährlich sein.

Wassermangel führt zu Kreislaufversagen, Zittern, Blutdruckabfall und Verwirrungszuständen. Bei Nierenkrankheiten und chronischen Akloholkonsum ist die Regulierung des Wasser- und Mineralstoffhaushaltes gestört. Auch bei Schwangerschaft kann es zu Problemen kommen.

Die tägliche Wasserzufuhr bei Säuglingen beträgt 150 ml pro kg Körpergewicht, bei Kindern von 7-8 Jahren beträgt sie 95 ml pro kg Körpergewicht, bei Jugendlichen von 15-18 Jahren beträgt sie 45 ml pro kg Körpergewicht und bei Erwachsenen 30 ml pro kg Körpergewicht.

Wasser-Probleme

I.) Die Ressource Wasser ist trotz der riesigen vorhandenen Menge begrenzt, der Bedarf steigt aber ständig. Dies erfordert umsichtigen Umgang mit Wasser

II.) Die in der Trinkwasserverordnung angegebenen Werte beziehen sich auf einen Normmenschen (33 Jahre, 75 kg). Säuglinge, alte Menschen und chronisch Kranke werden nicht berücksichtigt. Dies äußert sich vor allem in den für Säuglinge zu hohen Nitratwerten.

III.) Paradoxon des Wasserpreises: Da die Anlagen zur Wassergewinnung feste Kosten verursachen, steigt der Wasserpreis mit abnehmenden Verbrauch korrespondierend an

Wasseraufbereitung

Folgende Prozesse werden im Wasserwerk vollzogen, damit aus dem gewonnen Rohwasser Trinkwasser wird:

  • Sedimentation von Schweb- und Trübteilchen, dies geschieht im Sinkbecken, das Wasser ist hier fast vollkommen in Ruhe
  • Oxidation dient der Entfernung von Eisen und Mangan, die ausgeflockten Stoffe können abgefiltert werden
  • Filterung mittels Aktivkohle, Ton oder Kies: im Wasser gelöste Stoffe werden absorbiert
  • Entkeimung mittels Chlor, Chlordioxid oder Ozon
  • Entkalkung in bestimmten Regionen

Gesetzliche Bestimmungen

  • Trinkwasserverordnung
  • Wasserhaushaltsgesetz (WHG): regelt die Rahmenbedingungen für die Landeswassergesetze
  • Landeswassergesetze:Festlegung von Wasserschutzgebieten und Richtlinien zur Gewässerbenutzung
  • Trinkwasseraufbereitungsverordnung
  • AbwasserabgabeGesetz (AbwAG):Gesetz zur Abwassereduzierung
  • Infektionsschutzgesetz (IfSG)

"Wassersparen"

Folgende Dinge kann man persönlich tun, um einen eigenen Beitrag zur Umwelthygiene zu leisten

  • Duschen anstatt Baden
  • während des Einseifens unter der Dusche das Wasser abstellen
  • beim Zähneputzen kein Wasser laufen lassen
  • Tropfende Wasserhähne sofort reparieren (6000 l / Jahr !)
  • Wasserspartaste am WC
  • Beim Kauf von Haushaltsgeräten auf den Wasserverbrauch achten
  • Nur volle Geschirrspülmaschine anstellen
  • Garten mit Regenwasser bewässern

-> All diese Maßnahmen schützen nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel



siehe auch

Weblinks

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