Druckinfusion

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In Fällen in denen eine schnelle Infusion notwendig ist (Paradebeispiel hierzu ist der Volumenmangelschock) besteht die Möglichkeit dies mittels einer Druckinfusion zu tun. Das Prinzip hierbei ist es, nicht nur den hydrostatischen Druck (also den durch den Höhenunterschied zwischen Infusion und Patient entstehenden Druck der Infusionslösung) zur Infusion zu nutzen sondern zusätzlich Druck auszüben. Hierzu muss die gewünschte Infusionslösung in einem Kunststoffbeutel vorhanden sein. Die einfachste Methode zur Durchführung einer Druckinfusion ist den Infusionsbeutel manuell zu komprimieren. Eleganter lässt sich dies mittels spezieller Druckmanschetten lösen, die vom Aufbau prinzipiell einem Blutdruckmessgerät entsprechen (und sich auch durch ein solches improvisieren lassen). Sie bestehen aus einer aufpumpbaren Manschette mit Haken für den Infusionsbeutel und Klettverschluss (oder einer Tasche für den Infusionsbeutel) sowie einem Pumpballon mit Manometer und Ventil. Somit lassen sich Drücke von 200 - 300 mmHg auf die Infusion ausüben und entsprechend hohe Flussgeschwindigkeiten erreichen. Besonders komfortable Geräte sind spezielle Infusionssysteme für die Schnellinfusion von EKs welche zusätzlich die Infusion anwärmen (z.B. Level 1®, dieses Gerät kann bei entsprechendem Gefäßzugang bis zu 1000ml/min angewärmte EKs infundieren). Bei Druckinfusionen ist immer auf festen Sitz aller Verbindungen zu achten, da sie durch den hohen Druck leicht "lecken" oder wegen der hohen Flussgeschwindigkeit Luft ziehen können.

Druckinfusionen werden wegen des hohen arteriellen Drucks zur Spülung arterieller Wege benötigt.

weitere Artikel: