Epiduralhämatom

Aus Familienwortschatz
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Als Epiduralhämatom (Abk.: EDH; Syn.: Epidurales Hämatom) bezeichnet man eine Blutansammlung zwischen Dura mater ("harte" Hirnhaut) und Schädelknochen.

Ätiologie

Die Blutung stammt meist aus der A. meningea media und wird ausgelöst durch ein Trauma mit Fraktur im Bereich des Os temporale (etwa 80 % der Fälle). Selten stammt die Blutung aus Venen (Venae diploicae).

Selten ist auch die atraumatische Entstehung aufgrund einer Gefäßarrosion bei Knochentumoren.

Klinik

Das typische klinische Bild besteht nur in etwa 60 % der Fälle:

  • Initiale Bewußtlosigkeit als direkte Folge des Traumas
  • "Waches" (auch luzides) Intervall (Minuten bis Stunden)
  • Zunehmende Bewußtseinseintrübung mit Mydriasis und Paresen (evtl. Hemiparese)


Diagnostik

Bildgebende Verfahren

  • Schädel-Röntgen - Frakturnachweis
  • CCT (nativ) - dichte, linsenförmige, scharf begrenzte und randständige Raumforderung. Mittellinienverlagerung


Pflegerische Maßnahmen

  • Überwachung

Maßnahmen

  • Lagerung
    • Bei Bewußtlosigkeit und nicht intubiertem Patienten stabile Seitenlage (Aspirationsprophylaxe)
    • Bei ansprechbaren Patienten mit normalen oder hypertonen Blutdruckverhältnissen 30°-Oberkörperhochlagerung (Kopf dabei sofern keine Halskrause anliegt achsengerecht halten - venöser Abfluss)
    • Ansprechbarer Patient mit Hypotonie: Flachlagerung
  • Maßnahmen zur Atemwegssicherung vorbereiten
  • Sauerstoffgabe
    • 6-8 l/min über Maske


Therapie

Operativ

Umgehende Druckentlastung durch Trepanation, Hämatomausräumung und ggf. Blutstillung.


Konservativ

In Einzelfällen mit kleinen Hämatomen um einen Frakturspalt und fehlender neurologischer Symptomatik ist eventuell auf eine Therapie zu verzichten.