Hautstatus

Aus Familienwortschatz
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Die Beurteilung der Haut durch den Facharzt oder durch Pflegepersonal erfolgt meist nach einem standardisierten Vorgehen, dem Hautstatus. Dabei werden Beschaffenheit der gesunden Haut und deren Veränderungen durch Alter, Krankheit oder Verletzungen systematisch beschrieben (Krankenbeobachtung). Es gehören auch Angaben über den gesamten Körper und die Lebensführung zu einer umfassenden Beschreibung der Haut.

Beobachtungskriterien

Hautfarbe

Hautfarbe Physiologisch Pathologisch
Rötung Gute Durchblutung, Vasodilatation, Emotionen, Reflektorisch nach Kälte, Sport, Arbeit, Hitze, Feuermale Fieber, Verbrennungen, Druck, Hypertonie, Ausschläge, Polyglobuli, Entzündungszeichen
Blässe Angst (Vargusreiz), fehlende Sonneneinstrahlung, Kälte, Ausgeprägte Oberhaut Anämie, Albinismus, Kräfteverfall (Tumorkranke), Blutzirkulationsstörungen, Weißfleckenkrankheit, Hypotonie
Striae Narbenähnlich, erst blau - rot, später gelb-weiß, Schwangerschaft, starkes Übergewicht, bei schnellem Wachstum bei Kindern Cortisonbehandlung, Leberschädigung
Bräune Sonneneinwirkung, Sommersprossen, Muttermale, Pgimentflecken Morbus Addison, Hyperpigmentierung
Blaufärbung Kälte- besonders an den Lippen, Händen, Füßen Zyanose bei Sauerstoffmangel, marmoriert - präfinal
Gelbfäbrung Asiat, Krottenkonsum (nicht Skleren, nur Gesicht Hände) Ikterus, Niereninsuffizienz

Hautspannung / Hautturgor

Der Turgor ist abhängig von

  • der Wasserbindungsfähigkeit
  • dem Fettanteil der Haut
  • dem Anteil der elastischen Fasern
Herabgesetzt Gesteigert
Physiologisch Nachlassen der Wasserbindungsfähigkeit im Alter In der Schwangerschaft kommt es zu Ödemen an Händen und Füßen. Nach dem Weinen kommt es häufig zu Lidödemen.
Pathologisch Bei Wasserverlusten (zB. Durchfall, Ebrechen, Fieber), Exsikose, Dehydration, schwere Erkrankungen mit einer Gewichts und Fettgewebsreduktion Lokal: Tumore, Hämatome, Lymphstau, Ödeme Generalisiert: Herzinsuffiziens, Niereninsuffiziens, Eiweißmangel



  • Kopf
    • Hauttyp im Gesicht
    • Schleimhäute
    • Kopfhaut
    • Kopfhaare
    • Schuppen
    • Juckreiz


  • Hauttyp am Körper
  • Farbveränderungen können ihr Ursache z. B. haben hin zum … durch
    • Rot: Erythem, Teleangiektasien, Blutextravasate (Purpura)
    • Blau: Zyanose, Hämatom, Melanin im Korium
    • Braun Melanin
    • Tätowierungen
  • Beurteilung von Pigmentflecken erfolgt nach Form (z. B. oval), Übergang bzw. Begrenzung, Farbe(-en), Durchmesser


  • Sinneszellen (insbesond.: Tastsinn, Schmerzen, Wärme/Kälte, andere)
  • Körperbehaarung
  • Pilzbefall/-verdacht
  • Fingernägel und Fußnägel

Zur genauen Lokalisation ist oft ein Körperumriß (vorne /hinten) auf dem Dokumentationsbogen hilfreich. Fotos sind als Hilfsmittel bei entsprechender Technik (Beleuchtungsfilter, Auflösung) geeignet.

Auch auf wenig zugängliche Stellen wird geachtet (unter Ringen, Fußsohle etc.).

Allgemein am Körper


Angaben zu

  • Körpergewicht und Größe
  • Besonderheiten der Ernährung und Trinkmenge

Literatur

  • Robert F. Schmidt, Gerhard Thews, Florian Lang (Hrsg.): Physiologie des Menschen. Springer, Berlin. 2000. 28. Auflage. ISBN 3-540-66733-4 . Seiten: 649-671 (Temp.) bzw. 555f (Durchbl.), bzw. 235-243(Schmerzrez.)
  • Warnach, Martin: Hautstatus und funktioneller Status bei geriatrischen Patienten – eine klinisch – epidemiologische Studie. Dissertation an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, 2006

Weblinks

  • Haut - Fragen und Antworten zum Thema "Haut"

Siehe auch