Das Pankreaskopfkarzinom ist mit 70 % die häufigste Form aller Krebsarten der Bauchspeicheldrüse. Der "bösartige" (maligne) Tumor entwickelt sich im Bereich des Pankreaskopfes. Der "Kopf" der Bauchspeicheldrüse liegt in der Schleife des Zwölffingerdarms im Bauchraum quer unter dem Magen. Dort mündet der Ductus choledochus (von der Leber her) in den Ductus pancreaticus (mit dem exokrinen Bauchspeichel). Beide münden durch die Papille im Zwölffingerdarm.

Ursache

  • unbekannt, möglicherweise die langanhaltende oder oft wiederkehrende Reizung durch Galle

Symptome

Befindet sich das Karzinom im Bereich der Papille, kommt es meistens zu frühzeitigen Symptomen wie

  • Verschlussikterus durch Stauung des Gallenabflusses
  • diffuse Oberbauchbeschwerden
  • Gewichtsabnahme.

Spätere Symptome:

  • Bei Einbruch des Tumors in das Retroperitoneum kommt es zu starken Schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen als Folge einer Verengung (Obstruktion) des Duodenum, da sich dadurch der Magen nicht mehr in den Zwöffingerdarm entleeren kann.
  • Aszites

Therapie

Bei einem Karzinom im Papillenbereich mit frühzeitiger Symptomatik können etwa 90 % der Patienten operiert werden, von denen statistisch 50 % die nächsten fünf Jahre danach überleben. Sitzt der Tumor an anderer Stelle des Pankreaskopfes, sind nur etwa 20 % der Betroffenen operabel; die 5-Jahres-Überlebensrate liegt dann bei 15 bis 20 %[1].

Zytostatika haben bisher keine Wirkung auf das Karzinom[2].

Eine palliative Maßnahme ist die Einlage einer Drainage des Ductus choledochus, wenn der Abfluss des Gallensekretes aus dem Gallengang stenosiert. Frühzeitig sollte eine umfassende Schmerztherapie eingeleitet werden. Dabei sollten neben einer Basismedikation immer auch Bedarfsanordnungen getroffen werden, um bei den heftigen Durchbruchschmerzen mit einem schnellwirkenden Medikament (z.B. Fentanyl in Form von Nasenspray) sofort reagieren zu können.

Bei Aszites ist eine künstliche Flüssigkeitszufuhr genau abzuwägen. Wenig Sinn macht eine voluminöse Hydrierung, wenn die Flüssigkeit mit hohen Diuretika-Gaben wieder ausgeschwemmt werden muss und die ohnehin mühsamen und kräftezehrenden Toilettengänge dadurch an Häufigkeit zunehmen. Von Vorteil ist eher eine regelmässige Aszites-Punktion als mechanische Entlastung.

Besonderheiten der Pflege

  • Beobachtung in Hinblick auf Schmerzen, Durchführung angeordneter Schmerztherapie, Anbieten von alternativen Unterstützungsmöglichkeiten wie Wickel und Auflagen, Wärmeanwendung (auch bei Aszites)
  • Juckreizlindernde Maßnahmen bei Ikterus
  • Wunschkost in kleinen Portionen
  • Blutzuckerkontrollen - auf diese kann aber verzichtet werden, wenn der Patient kaum noch Nahrung oder zuckerhaltige Getränke zu sich nimmt; v.a. in der Finalphase ist das ständige Stechen zur Blutentnahme eher eine Belastung.

siehe auch

Einzelnachweise

  1. E. Aulbert et al.:Lehrbuch der Palliativmedizin, Schattauer-Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2007, S.495
  2. E. Aulbert et al.:Lehrbuch der Palliativmedizin, Schattauer-Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2007, S.495

Weblinks