Infusionstherapie

Aus Familienwortschatz
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Geschichte der Infusionstherapie

Vor hunderten von Jahren glaubte man daran, durch Aderlass den Alterungsprozess des Menschen aufhalten und ihm (dem Menschen) neue Jugend verleihen zu können. In manchen Kulturkreisen glaubte man sogar, Dämonen durch Ablassen und Austauschen von Körperflüssigkeiten vertreiben zu können. In allen Fällen musste man sich eines Besseren belehren lassen.

Mit Entdeckung des Blutkreislaufs durch Harvey zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstand sogar die Hoffnung, bei Krankheit weiterhelfen zu können. Damit war der erste Durchbruch geschaffen, für die Entwicklung neuer Therapiemaßnahmen. Von dem ersten (leider fehlgeschlagenen) Infusionsversuch am Menschen im Jahre 1657 in England dauerte es noch lange (bis zum 20. Jahrhundert), ehe die Infusionstherapie eine anerkannte und probante Methode wurde.


Indikation

Meistens dann, wenn der Mensch nicht (oder nicht ausreichend) essen und trinken kann (oder darf), z.B. als Folge verschiedenster Erkrankungen, eines operativen Eingriffes oder eines traumatischen Ereignisses, wird eine Infusionstherapie notwendig. Gleichermaßen werden Infusionslösungen als Träger für Medikamente eingesetzt. Spezielle Lösungen können auf unterschiedlichen Wegen infundiert werden. Hauptsächlich geschieht dies über das venöse Gefäßsystem. Wie jede andere Therapie kann auch die Infusionstherapie mit zahlreichen Komplikationen und Risiken verbunden sein, die Pflegende kennen müssen.

Vorwissen

Die Beziehungen zwischen den einzelnen Flüssigkeitsräumen des Organismus müssen ebenso bekannt sein wie vorkommende oder zu ersetzende Elektrolyte. Darüber hinaus müssen Pflegende den Umgang mit Infusionslösungen und -zubehör, die Maßnahmen der Überwachung und Bilanzierung und die Versorgung notwendiger Punktionsstellen hinreichend kennen und beherrschen. Nur so lassen sich Risiken wie Entzündungen oder Fehlinfusionen minimieren und eventuelle Komplikationen rechtzeitig erkennen und abwenden, bzw. kontrollieren.

"Profis" meinen auch, daß trotz der zahlreichen und vielfältigen Aufgaben, die mit einer Infusionstherapie einhergehen, die Bedürfnisse, Ängste und Sorgen des Patienten nicht in den Hintergrund geraten dürfen, sondern elementarer Bestandteil zur Ausrichtung ihres Handelns sind.


Ziele der Infusionstherapie

  • Erhaltungstherapie:Wiederherstellung und/oder Stabilisierung der vitalen Funktionen des Menschen
  • Ersatztherapie: Ausgleich von Verlusten (Diarrhö, Erbrechen, Blutverlust)
    • Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsvolumens (Isovolämie)
  • Korrekturbehandlung: die Korrektur bzw. Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Elektrolytkonzentration und deren Zusammensetzung (Isoionie)
    • die Wiederherstellung / Aufrechterhaltung eines konstanten osmotischen Drucks (Isotonie)
    • Regulierung der Osmolarität (Homöostase)
  • Medikamentenbehandlung: Infusion als Trägerlösung für Medikamente


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