Dekubitusskalen
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Dekubitus -skalen sind Risiko-Einschätzungsskalen, um danach (d. h. je nach Ergebnis) in der Pflegeplanung notwendige Prophylaxen vorzusehen.
Entwicklung einer Skala
- Theorie:
- Was gibt es?
- Entstehung?
- Risiken?
- ...
- Auswahl der Faktoren:
- die, die am einfachsten zu messen sind und auch exakte Ergebnisse liefern
- Liste an Experten schicken und Prioritätenliste erstellen lassen
- eigene Erfahrungen bzgl. Häufigkeit etc.
- Welche Faktoren treffen auf Menschen mit Dekubitus zu (descriptive Studie) und Hauptfaktoren herauskristallisieren
- Als gesicherte Risikofaktoren gelten Druck und Reibung, beeinflusst von Gewebetoleranz auf Druck und Sauerstoff.
Indikatoren
- Intensität und Dauer des Drucks und der Reibungskräfte
- Gewebetoleranz
- Sensorische Wahrnehmung
- Hautzustand
- -> Operationalisierung
- -> Praktikabilität / Messbarkeit in der Praxis
Risikofaktoren
- verringerte Mobilität
- hohes Alter
- verringerter arterieller Blutdruck
- verringerte Aktivität
- erhöhter emotionaler Stress
- verringerte sensorische Wahrnehmung
- Rauchen
- hohe Hautfeuchtigkeit
- erhöhte Scherkräfte
- verringerte kognitive Fähigkeiten
- erhöhte Reibung
- verringerter Allgemeinzustand
- schlechte Ernährung
- viele Medikamente
- erhöhte Hauttemperatur
- Adipositas
- insgesamt 26 beschrieben
Skalen
Es gibt mehr als 30 Skalen, z.B.:
- Norton-Skala (1962, die wohl am verbreitetste Skala)
- Bliss-Skala (1966)
- Braden-Skala (1985)
- CBO-Skala (1999)
- Douglas-Skala (1986)
- Erweiterte Norton-Skala (Bienstein, 1985)
- Gossnell-Skala I und II (1973 und 1987)
- Medley-Skala (1987)
- Waterlow-Skala (oder Waterlowscore, 1985)
Es wird keine Skala als „die Beste“ empfohlen, aber es wird generell empfohlen, Skalen zur nachvollziehbaren Einschätzung zu verwenden. Alle haben Stärken und Schwächen.
Bei allen zugänglichen Skalen sind Validität und Reliabilität nicht ausreichend belegt.
Sowohl die Braden- als auch die Norton-Skala neigen dazu, ein Dekubitusrisiko zu überschätzen. Deshalb ist zur richtigen Interpretation pflegerische Expertise (umfassendes Wissen und Erfahrung) erforderlich und hilfreich.
Literatur
- Christel Bienstein, G. Schröder, M. Braun, K.-D. Neander (Hrsg.): Dekubitus – Die Herausforderung für Pflegende, DBfK-Verlag, 2000, ISBN 3-92-794416-5
- Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP, Hrsg.): Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege, Entwicklung – Konsentierung – Implementierung, 2004, 2. Auflage mit aktualisierter Literaturstudie (1999-2002), ISBN 3-00-009033-9 . 137 Seiten
Siehe auch:
- zum dt. Nationalen Expertenstandard Dekubitusprophylaxe (N E S) von 2000.
- Dort werden die Voraussetzungen beschrieben, die eine Einrichtung, ihr Personal und die Organisation dort für eine zeitgemäße Dekubitusprävention leisten müssen.
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