Extrakorporale Lungenunterstützung (ECLA)

Aus Familienwortschatz
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ECLA Extracorporal Lung Assist oder Interventional Lung Assist ILA

Die extrakorporale Lungenunterstützung ECLA/ILA® ist ein Behandlungsverfahren das bei Patienten ohne kardial bedingte Pumpfunktionseinschränkung angewendet wird. Die ECLA ermöglicht bei einer Sauerstoffzufuhr von 10-12 l/min eine effiziente CO2 Elimination. Sie nutzt den arterio-venösen Druckgradienten zwischen der Arteria femoralis und der Vena femoralis als treibende Kraft für einen Blutfluss durch ein Gasaustauschmodul unter Verwendung heparinbeschichteter (Heparin) Katheter und Schlauchsysteme.

Die Diffusionsmembran besteht aus Polymethylpenten und hat eine wirksame Gasaustauschfläche von 1,3 m². Die iLA® Membran, ermöglicht durch Entlastung der Lunge und extrapulmonalen Gasaustauch eine "ultra-protektive" Beatmung (Vt= 3-4ml/kg IBW) bzw. Lungenprotektive. Ein zusätzlich eingestellter PEEP bezweckt eine Verminderung des endexpiratorischen Alveolarkollapses und eine Erhöhung der funktionellen Residualkapazität. Zudem lässt sich durch ihn die FiO2 senken, was insgesamt die potentielle O2-Toxizität reduziert. Eine Weiterentwicklung der lungenprotektiven Beatmung stellt die Hochfrequenzoszillationsbeatmung (HFOV) dar. Durch dieses Verfahren lassen sich Ventilation und Oxygenierung weitgehend voneinander entkoppeln.

Einstellung

  • Gasfluss schrittweise erhöhen.
  • Beatmung auf maximale Protektion reduzieren.

Anwendung

Kontraindikationen

Zu beachten ist

  • Der Patient darf kein Nahrungsfett erhalten.
  • Maximal Propofol 2 prozentige Lösung verwenden.

Monitoring

  • Kontinuierliche Messung des Blutflusses mit dem NovaFlow® am venösen Schenkel erforderlich.
  • Verwendung von Sauerstoff.
  • Keine befeuchteter Sauerstoff.
  • Max. Blutfluss 4.5l/min.
  • Blutfluss maximal 30 min unter 1.0Liter/min aber nie unter 0.5Liter/min.
  • Maximaler Fluss 12Liter/min.
  • 3x/Tag Flushen um Kondensat auszuspülen.
  • Membranventilator nicht über Herz höhe halten (Cave: Luftembolie).
  • Die Einstellung vom Gasfluss erfolgt in Abhängigkeit vom PaCO2.
  • Mitteldruck (MAP) > 60mmHg.
  • Ziel PTT >55 (3-4 Stunden vor Beendigung der ILA Therapie absetzen).
  • Überprüfen der Durchblutung der punktierten Extremitäten z.B. mit einem Doppler-Sono.
  • PAP <20mmHg halten, sonst besteht die Gefahr der Luftembolie über die Membran.

Cave

  • Dislokation und abknicken der Katheter vermeiden.
  • Alle 2 Stunden Kontrolle der Fußpulse.
  • Regelmäßige BGA zur Kontrolle durchführen.
  • ECLA nicht abdecken beim Temperaturmanagement (CAVE: Luftembolie durch umkippen)
  • Am Bett müssen sich immer Klemmen befinden um bei einer Dislokation die Katheter abklemmen zu können.

Laufender Betrieb

  • 3x täglich Fluschen um Kondensat auszuspülen.
  • Inspektion der Membran mehrmals am Tag durchführen.
    • a) Auf eventuelle Koagel und Sekundärmembranenbildung achten.
      b)Funktion in den meisten Fällen trotz Fibrinablagerung nicht eingeschränkt.
  • Regelmäßige Blutgasanalysen zur Kontrolle durchführen.
  • Entlüftungsports immer nach oben.
  • Bauchlagerung sowie 135° Seitenlagerung kann durchgeführt werden.
  • Der Einsatz des iLA-Membranventilators® am wachen Patienten ist möglich.
  • Teil-Mobilisation möglich.
  • Für inter-und intra-hospitalen Transport geeignet.
  • Plazierung im Bett zwischen den Beinen und immer unterhalb Herzniveaus.

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