Arzneimittelgruppen
Arzneimittel (AM) werden nach Anwendungsgebieten oder nach Stoffgruppen in diverse Arzneimittelgruppen unterteilt. Sie werden in Arzneimittelverzeichnissen wie der Gelben oder Roten Liste aufgeführt. Die Rote Liste führt 88 Hauptgruppen von Arzneimitteln auf.
Zusammensetzung der Arzneimittelbezeichnungen
Die Einzahl der Arzneimittelbezeichnungen wird häufig mit der Endung –um und die Mehrzahl mit der Endung –a geschrieben, zum Beispiel Analgetikum bzw. Analgetika (im Lateinischen kennzeichnen diese Endungen das "Neutrum"). Auch fangen viele Arzneimittelgruppen mit der Vorsilbe Anti an (griechisch), was gegen bedeutet. Anschließend folgt die Bezeichnung, wogegen dieses Medikament helfen soll, zum Beispiel wirkt ein Antiallergikum gegen Allergien. Da einige Arzneimittel gegen mehrere Erkrankungen bzw. Symptome helfen, werden diese auch in mehreren Gruppen eingeteilt.
Im Folgenden sind einige Arzneimittelgruppen aufgeführt mit ihren Besonderheiten in Bezug auf Wirkung und unerwünschten (Neben-) Wirkungen; die ausführlichen Informationen über die einzelnen AM sind aber den Packungsbeilagen zu entnehmen.
Psychopharmaka
Psychopharmaka wirken auf die Stimmung, Gefühle, Aktivität, das Bewusstsein und / oder gegen Wahnvorstellungen.
Eventuelle Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe bzw. Präparate:
a) Antidepressiva:
- Amitriptylin
- Paroxetin
- Fluoxetin
b) Beruhigungsmittel ( Sedativa ) und Schlafmittel ( Hypnotika ):
- Benzodiazepine ( Diazepam )
c) Neuroleptika = AM gegen Psychosen, Erregungs- und Wahnvorstellungen
- Risperidon ( Risperdal® )
- Promethazin ( Atosil® )
- Haloperidol ( Haldol® )
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe sowie deren Besonderheiten:
a)
- Mundtrockenheit
- Durchfall
- Verstopfung
- Libidoverlust
b)
- Teilnahmslosigkeit
- Abhängigkeit
- Erregung (vor allem bei älteren Menschen)
c)
- Teilnahmslosigkeit
- Unwillkürliche Bewegungen vor allem im Gesicht
→ Alkohol kann die Wirkung der AM verstärken und umgekehrt → Fahrtüchtigkeit ist ggf. herabgesetzt
Dermatika
Dermatika sind Mittel zur Behandlung von Hautkrankheiten.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe bzw. Präparate:
- a) Externa = Mittel zur äußerlichen Anwendung
- b) Interna = Mittel zur innerlichen Anwendung
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe und deren Besonderheiten:
- Bei Externa ist es wichtig auf die Hautbeschaffenheit zu achten:
- → auf fettiger Haut werden wasserreiche Cremes angewendet
- → auf trockener Haut werden fetthaltige Salben angewendet
Antibiotika
Antibiotika wirken gegen bakterielle Infektionen.
Beispiele für Wirkstoffe bzw. Präparate:
- Amoxicillin ( Amoxypen® )
- Tetracycline ( Doxycyclin )
- Penicillin
- Sulfonamide ( in Co – trimoxazol )
- Cephalosporine ( Cefuroxim )
- Gyrasehemmer ( Cipro – HEXAL® )
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe und deren Besonderheiten:
- Penicillin, dessen Abkömmlinge und Sulfonamide können ggf. schwere Allergien verursachen
- Tetracycline dürfen nicht von Kindern und Schwangeren eingenommen werden, da es sich in den wachsenden Knochen und Zähnen ablagert
- Amoxicillin, Tetracyclin usw. können die Wirkung der "Pille" beeinträchtigen
Zytostatika
Zytostatika hemmen die Zellteilung; sie werden häufig bei der Krebstherapie eingesetzt, um das Wachstum maligner Zellen zu stoppen oder zu verlangsamen.
Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
- Mistelpräparate ( Iscador® )
- Paclitaxel ( Taxol )
- Methotrexat ( MXT ) wirkt auch bei Autoimmunkrankheiten wie rheumatoider Arthritis
- 5 – FU
- Vincristin
- Temodal
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe und deren Besonderheiten:
Die unerwünschten Wirkungen kommen dadurch zustande, dass die medikamentös bedingte Zytostase auch die Teilung der gesunden Zellen betrifft. Diese können sein:
- Immunschwäche
- Eisenmangel
- Blutarmut
- Haarausfall
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- erhebliche Müdigkeit, auch am Tage
Spasmolytika
Spasmolytika sind Mittel zur Behandlung u.a. von Krämpfen; sie wirken entspannend auf die glatte Muskulatur. Einsatzgebiete sind z.B. Koliken von Darm oder Galle, Krämpfe bei Harnleiter, -blase, Gebärmutter
Wirkstoffe bzw. Präparate:
- Butylscopolamin (Buscopan®)
Mögliche Nebenwirkungen:
- Herzrasen
- Verstopfung
- Grüner Star (Glaukom)
Ophthalmika
Ophtalmika sind Mittel zur Behandlung von Augenerkrankungen.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe bzw. Präparate:
a) Lokaltherapeutika (örtliche Therapie):
- Augentropfen
- Augensalbe
b) Mittel zur systemischen Therapie
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe und deren Besonderheiten:  
- lokale Reizung, Rötung
- Allergien
- Tachykardie (bei atropinhaltigen AM)
Auch lokal angewendete Mittel können durch Aufnahme über die Schleimhaut in den Blutkreislauf gelangen und somit Auswirkungen auf andere Organsysteme haben.
Thrombozytenaggregations-Hemmer (TAH)
TAH hemmen die Verklumpung der Thrombozyten ( Blutplättchen ) und verlangsamen somit die Blutgerinnung. Bei Arteriosklerosepatienten kann eine spontane Blutgerinnung verhindert werden, da die Thrombozyten durch die Einnahme von TAH „beschichtet“ werden. Dadurch werden diese glatt und haften nicht mehr so gut aneinander.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
a) Acetylsalicylsäure (ASS) - ist auch ein analgetischer Wirkstoff, als TAH wird jedoch eine nur geringe Dosierung eingesetzt, so dass eine Schmerzlinderung daher nicht zu erwarten ist)
- ASS 100
- Aspirin® protect
b) Clopidogrel ( z. B. Plavix® )  sehr teure Alternative zu ASS, wenn diese nicht vertragen werden.
TAH sind keine Alternativen zu Marcumar®, da sie keine echten Antikoagulanzien sind.
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe und deren Besonderheiten: 
- Bei Verletzungen und Operationen ist mit erhöhtem Blutverlust zu rechnen, daher werden TAH mindestens eine Woche vor geplanten Eingriffen abgesetzt.
- Injektionen sollten aus dem gleichen Grund nicht intramuskulär erfolgen.
Sera
Ein Serum enthält Antikörper gegen Krankheitserreger bzw. Gifte.
- Passive Impfstoffe
- Aktive Impfstoffe
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
a) Sera
- Humanimmunglobuline z. B. gegen Hepatitis B oder Tetanus ( Tetagam® )
- Immunglobulin-Mischungen ( Beriglobin® )
b) Impfstoffe
Impfstoffe enthalten zumeist abgeschwächte bzw. abgetötete Viren oder Toxoide bestimmter Krankheitserreger.
Beispiele:
- Gegen Tetanus ( Tetanol® )
- Gegen Tetanus, Diphtherie & Pertussis ( Keuchhusten ) ( Boostrix® )
- Gegen FSME ( Encepur® )
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
a) Allergie gegen Fremdeiweiße ( bei tierischen Sera )
b) lokale Nebenwirkungen am Injektionsort wie:
- Juckreiz
- Rötung
- Schmerzen
- Schwellung
c) systemische NW wie:
- Fieber
- Krankheitsgefühl
- Abgeschlagenheit
- Allergien
Hormone
Hormone sind Stoffe, die u.a. die Funktion endokriner Drüsen beeinflussen bzw. ersetzen. Sexualhormone werden z.B. bei Frauen als Hormonersatz in den Wechseljahren oder als Kontrazeptiva verwendet; bei einer Erkrankung durch Mangel an körpereigenen Hormonen werden diese substituiert, z.B. Schilddrüsenhormone (L - Thyroxin).
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
 
Nebenwirkungen treten je nach Hormon auf: 
- Männliche Hormone: Impotenz, Akne, Hodenatrophie
- Schilddrüsenhormone: Herzrasen, Unruhe, Zittern, Schwitzen
Magen–Darm–Therapeutika
Diese Arzneimittel wirken auf die Funktion von Magen und/oder Darm
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
a) Antacida = AM zur Bindung überproduzierter Magensäure
- Maaloxan®
- Rennie®
b) Protonenpumpenblocker - hemmen die Magensäureproduktion 
- Pantoprazol (Pantozol®)
- Omepraxol (Omep®)
c) [[H2-Rezeptorenblocker]]
a) folgende Nebenwirkungen können auftreten:
- Durchfall
- Verstopfung
- Andere AM können in ihrer Wirkung abgeschwächt werden, da Antacida auch andere Stoffe binden können
b) folgende Nebenwirkungen können auftreten: 
Es besteht ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Infektionen, da mehr Bakterien in den Gastrointestinaltrakt gelangen, die sonst durch die Magensäure reduziert werden. Daher kann es vermehrt zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen kommen.
Lipidsenker
Lipidsenker verringern die Blutfett- und Cholesterinwerte
Beispiele für Wirkstoffe und Präparate: 
- Pravastatin (Pravasin®)
- Simvastatin (Zocor®)
- Atorvastatin (Sortis®)
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
Während der Therapie müssen die Blutwerte kontrolliert werden, da Leber- und Muskelwerte (CPK) ansteigen können, selten tritt eine Muskelauflösung auf.
Lokalanästhetika
Lokalanästhetika werden zur örtlichen Betäubung eingesetzt, um Schmerzen bei Behandlungen und Operationen vorzubeugen oder zu beheben. Diese Mittel setzen eine Blockade der Nervenleitung, damit der Nerv keine Schmerz-, Bewegungs- und Gefühlsreizung auslösen kann.
Untergruppen
- Interna
- Externa
- Neuraltherapeutika
Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
- Lidocain (Xylocain®)
- Procain
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
- Allergien
- Taubheitsgefühl
- Lähmung der Muskulatur des behandelten Gebiets
- Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens
Laxantia
sind Abführmittel und wirken bei Obstipation (Verstopfung).
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
a) lokal den Darm reizende Mittel führen bei Daueranwendung zur Abhängigkeit und Elektrolytverschiebungen.
b) Quellstoffe haben in der Regel keine Nebenwirkungen und keinen Gewöhnungseffekt.	
- Macrogol (Movicol®)
c) osmotisch wirksame Abführmittel
- Lactulose
- Magnesiumsulfat
d) salzhaltige Laxantien werden vorwiegend zur Darmreinigung vor Untersuchungen oder Operationen (z.B. Rektoskopie oder Coloskopie) eingesetzt.
- Kleanprep®
- Endofalk®
Kontrazeptiva
Kontrazeptiva sind Arzneimittel zur Empfängnisverhütung.
Eventuelle Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
1) Sexualhormonhaltige Arzneimittel:
a) Östrogen – Gestagen – Kombinationen: • Die „Pille“ • "Verhütungsring" • Hormonpflaster
b) Gestagenpräparate: • Die „Pille danach“ • "Minipille" • "Dreimonatsspritze" • Hormonbeschichtete "Spirale" • "Verhütungsstäbchen"
2) Lokal wirksame Kontrazeptiva ohne Hormone:
- Intrauterinpessare enthalten ein Metall (meist Kupfer) oder eine Metall-Legierung.
- Vaginalzäpfchen wirken mechanisch durch Schaumbildung und durch bestimmte Wirkstoffe zusätzlich spermizid.
Wichtige Nebenwirkungen der hormonhaltigen Gruppe:
- Thrombosegefahr vor allem bei Raucherinnen
- Schlaganfall
- Leberbelastung
- Depressionen
- Blutdruckanstieg
- Libidoverlust
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- Appetitsteigerung
- Gewichtszunahme durch vermehrte Wassereinlagerung im Gewebe
Kardiaka
Kardiaka sind Arzneimittel zur Behandlung von Herzkrankheiten.
Eventuelle Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe und Präparate:
a) Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika):
- Bisopropanol
- Amiodaron
b) Mittel gegen Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche):
- ACE–Hemmer
- Herzglykoside wie Digitalis = Digoxin, Digitoxin
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe und deren Besonderheiten:
- Wird das Mittel plötzlich abgesetzt oder falsch eingenommen, können vermehrte Herzrhythmusstörungen auftreten
- Achtung vor allem bei Digitalis! Schon eine 2-3fach höhere Dosierung kann zum Tod führen.
Hypnotika
Hypnotika ( Singul.: das Hypnotikum) sind Stoffe, die den Schlaf fördern, diese werden entweder synthetisch hergestellt, oder man verwendet pflanzliche Wirkstoffe.
Eventuelle Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate: 
- Benzodiazepine ( Diazepam ) & deren Abkömmlinge ( Zolpidem, Zopiclon )
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:	
- Anstieg der Sturzgefahr im Alter
- Tagesmüdigkeit
- Herabsetzung der Denk-, Urteils- und Fahrfähigkeit
- Teilnahmelosigkeit
- Suchtgefahr!!!
Diuretika
Erklärung: harntreibende und entwässernde Mittel
Eventuelle Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
> in geringer Dosis wirken die Mittel nur blutdrucksenkend
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
- Vermehrter Durst
- Häufiges Wasserlassen als Folge der forcierten Diurese
- Blutdrucksenkung (Hypotonie)
- Schwächegefühl
- Kaliumverlust ( siehe: Elektrolyte) à ggf. dadurch Herzrhythmusstörungen
Corticoide
Erklärung: Cortison & deren Abkömmlinge Synonym: Glucocorticoide. Diese werden in der Rindenschicht der Nebenniere gebildet und beeinflussen den Stoffwechsel, Herz-Kreislauf, das Nervensystem und den Wasser- und Elektrolythaushalt. Hauptindikation: Behandlung von Entzündungsvorgängen.
Eventuelle Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate: 
- Triamcinolon
- Prednison & Prednisolon ( Decortin®, Decortin H® )
- Methylprednisolon ( Urbason® )
Wichtige Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten: 
Bei längerer Anwendung können auftreten:
- Gewichtszunahme
- Osteoporose
- Blutdruck- & Blutzuckeranstieg (Hypertonie / Hyperglykämie)
- Immunschwäche
- Depressionen
Bronchospasmolytika bzw. Broncholytika
Als Bronchospasmolytikum bezeichnet ein Arzneimittel, das den Tonus (Spannungszustand) der Bronchialmuskulatur ( Bronchus / Muskulatur) senkt und auf diesem Wege eine Erweiterung (Lyse) der Bronchien bewirkt, dieser Vorgang wird als Bronchospasmolyse bezeichnet.. Broncholytika werden bei Bronchitisformen mit krampfartiger Verengung (Bronchospasmus) der Brochialmuskulatur und bei Asthma eingesetzt.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
a) kurz wirksame Bronchospasmolytika
• Salbutamol ( Sultanol® )
b) lang wirksamme Bronchospasmolytika
• Formoterol ( Foradil® )
c)Kombination aus lang wirksamen Bronchospasmolytika & inhalierbaren Corticoiden
( > hilfreich bei Asthma )
• Viani®
• Symbicort®
• Atmadisc®
Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
a) & b) können bei häufiger Anwendung folgende NW hervorrufen:
• Unruhe
• Händezittern (Tremor)
c) können durch die Corticoide lokale Nebenwirkungen verursachen wie Mundsoor > wird das Mittel vor dem Essen angewendet, kann dies weitgehend verhindert werden.
Antimykotika
werden Mittel genannt, die zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt werden.
Anwendung und Präparate:
- Lokaltherapie; z. B. Clotrimazol ( Canesten® )
- Systemische Therapie; z. B. Terbinafin ( Lamisil® )
Mögliche Nebenwirkungen:
- Lokaltherapien weisen so gut wie keine Nebenwirkungen auf.
- Systemische Therapien können allerdings Leberschäden verursachen.
Antitussiva
sind Hustenstiller, die den Hustenreiz durch Bindung an Rezeptoren direkt im Hustenzentrum oder an periphere Hustenrezeptoren in denAtemwegen stillen. Der Einsatz dieser Arzneimittel erfolgt immer nur symptomatisch . Bei längerem Hustenreiz muss die Ursache diagnostisch (Diagnose) geklärt werden. Ein typischer Hustenstiller ist Codein ( Paracodein® )
Nebenwirkungen: Da die Antitussiva zentral (im Gehirn) wirken, können sie müde machen & außerdem die Reaktionsfähigkeit verringern; Codein kann zudem Verstopfungen verursachen und es besteht eine geringe Suchtgefahr.
Cave: Acetylcystein ( ACC® ), Ambroxol ( Mucosolvan® ) sind keine Hustenstiller, sie gehören beide zur Gruppe der Schleimlöser (Espektorantien). Der gleichzeitige Einsatz von Antitussiva und Expektorantien birgt die Gefahr der Sekretrückhaltung in der Lunge und kann zu schwersten, lebensbedrohlichen Atemnotzuständen führen.
Antikoagulanzien
sind Arzneimittel die die Blutgerinnung hemmen. Eine Gerinnungshemmung ist indiziert (angezeigt) bei Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombus) in Arterien und Venen, das kann prophylaktisch (vorbeugend) bzw. therapeutisch (als Bahandlung) nötig werden.
Die klassischen Arzneimittel in diesen beiden Fällen sind:
- Phenprocoumon ( Marcumar® ): wird zur Blutverdünnung gegeben, wenn Blutgerinnsel drohen( nach Thrombosen, bei Vorhofflimmern und erhöhtem Schlaganfallsrisiko).
- Heparin ( Fraxiparin® ) wird zum herabsetzen der Thrombosegefahr nach Operationen (also prophylaktisch) gespritzt.
Mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen:
- Blutungskomplikationen wie Hämatome, Magen – Darm – Blutungen, Hirnblutungen mit Schlaganfallrisiko, Blutungen der Harnwege.
- Heparin kann bei längerer Anwendung zur Osteoporose führen. Haarausfall und Blutbildveränderungen sind möglich.
Antihypertensiva bzw. Antihypertensiva
sind Arzneimittel, die zur Blutdrucksenkung bei Hypertonie eingesetzt werden.
Wirkstoffe & Präparate:
- ACE-Hemmer (Enalapril), Ramipril )
- Beta-Blocker (Propanolol),Metoprolol )
- Calciumantagonisten (Amlodipin, Nitrendipin)
MöglicheNebenwirkungen:
Antiepileptika
sind Mittel zur Behandlung von Epilepsie.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
- Valproinsäure ( Ergenyl® )
- Phenytoin ( Phenhydran® )
- Carbamazepin ( Tegretal® )
Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
Antidiabetika
sind Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
- Antidiabetika: sind Tabletten zum Einnehmen zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 ( z.B. Metformin )
- Insulin: ersetzt bei Diabetikern das fehlende Hormon der Bauchspeicheldrüse.
Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
- Bei falscher Dosierung können auch orale Antidiabetika zur Unterzuckerung führen. Leber- & Nierenschäden werden gelegentlich beobachtet.
- Insulin wird individuell der Nahrungsaufnahme angepasst.Bei Überdosierung droht eine Unterzuckerung; bei Unterdosierung können als Folge einer schlechten Stoffwechsellage Folgeschäden (Angiopathie, Neuropathie) entstehen.
Antiphlogistika bzw. Antirheumatika
Antiphlogistika sind Arzneimittel, die antientzündlich (gegen Entzündungen) wirken. Antirheumatika haben oft beide Wirkungen antiphlogistisch und analgetisch). Siehe auch: Analgetika.
Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
- Ibuprofen ( Aktren® )
- Acetylsalicylsäure ( Aspirin® )
- Diclofenac ( Voltaren® )
- Indometacin ( Amuno® )
Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
- Magenschmerzen, Magenblutungen bis hin zu Magengeschwüren, Niereschäden vor allem bei längerer Anwendung.
- Bei entsprechender Veranlagung, kann durch die Einnahme dieser AM Asthma ausgelöst werden.
Antiallergika
sind Arzneimittel die innerhalb der Therapie und Prophylaxe von Allergien eingesetzt werden.
Untergruppen, Beispiele für Wirkstoffe & Präparate:
a) Antihistaminika; die Wirkung des Histamins wird verhindert, welches ein wichtiger Botenstoff bei Allergien ist – vermittelt u.a. Schwellung und Rötung z.B.
b) andere Antiallergika
- DNCG ( Intal® )
Nebenwirkungen dieser Gruppe & deren Besonderheiten:
- Nicht alle AM helfen bei jedem Patienten gleich gut, ggf. muss etwas "experimentiert" werden.
- Viele antiallergische Wirkstoffe können Müdigkeit & Abgeschlagenheit hervorrufen.
Analgetika
wirken gegen Schmerzen und werden daher auch umgangssprachlich als Schmerzmittel bezeichnet.
Untergruppen:
- Paracetamol (Ben – u- ron®)
- Acetylsalicylsäure (Aspirin®)
- Ibuprofen (Aktren®)
- Tramadol (Tramal®)
- Morphin (MST®)
Einige Nebenwirkungen:
- Paracetamol: bei Überdosierung sind Leberschäden möglich.
- ASS & Ibuprofen: Magen- & Nierenschäden.
- Tramadol & Morphin: Verstopfung, Übelkeit, Benommenheit.